Großeinsatz in Wien: Eine ätzende Flüssigkeit ist über dem Fahrzeug vergossen worden.
Ein unbekannter Täter hat am Mittwoch in Wien-Brigittenau offenbar eine Säureattacke auf einen Wagen der Wiener Berufsrettung verübt. Er hinterließ auf einem Rettungswagen ein Fläschchen mit ätzender Flüssigkeit, auch wurde das Fahrzeug damit bespritzt. Feuerwehrleute in Schutzanzügen reinigten das Fahrzeug. Verletzt wurde niemand. Das Landeskriminalamt ermittelt.
Die Wiener Berufsrettung war zu einem Einsatz in die Traisengasse gerufen worden. Als das Team kurz nach 15.00 Uhr zum Rettungswagen zurückkehrte, entdeckten die Mitarbeiter auf dem Trittbrett das Fläschchen. Zudem war das Fahrzeug an der Seite mit der Flüssigkeit bespritzt worden, schilderte Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung.
Hier zieht sich ein Feuerwehrmann gerade den Schutzanzug an. Quelle: Viyana Manset Haber
Die Mitarbeiter erinnerten sich an einen gleich gelagerten Fall im Juli 2016, bei dem einem Sanitäter zwei Finger verätzt wurden. Deshalb verständigten sie sofort den Notruf. Mehrere Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr rückten in Schutzanzügen aus. Kriminalisten stellten "das zurückgelassene Behältnis sicher. Was drinnen ist, muss erst analysiert werden", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Die Tatortgruppe der Polizei sicherte Spuren. Ermittelt wird "wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung und versuchter schwerer Körperverletzung", sagte Eidenberger. Laut ÖSTERREICH-Informationen wird davon ausgegangen, dass es sich um denselben Täter, wie im Juli 2016 handelt.
Quelle: Viyana Manset Haber
Warnung über Funk
Die Patientin, wegen der die Rettung im Einsatz war, wurde von einem anderen Rettungswagen übernommen. "Wir haben sofort alle über Funk gewarnt und zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht aufgerufen", sagte Huber.
Am 1. Juli 2016 war ein Sanitäter bei einem Einsatz in der Leopoldstadt von einer ätzenden Flüssigkeit verletzt worden. Ein Unbekannter hatte das Plastikfläschchen auf der Scheibe des Wagens hinterlassen, als der Mann es entfernte, zerbrach es und die Flüssigkeit rannte ihm über zwei Finger. Erst am nächsten Tag verspürte der Sanitäter Schmerzen, im Krankenhaus wurde festgestellt, dass er mit einer ätzenden Flüssigkeit in Kontakt gekommen war. Um welche Substanz es sich gehandelt hatte, blieb unklar, weil der Sanitäter das Fläschchen umgehend in einem Mistkübel entsorgt hatte. Ein Täter konnte von der Polizei nicht ausgeforscht werden.