Interview

„Acht Jahre, das reicht doch"

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Peter Simonischek will den Festspielen treu bleiben. Salzburg ist für ihn seit 1982 ein fixer Bestandteil seines (Künstler-)Lebens.

Am Dienstag haben die Salzburger Festspiele bekannt gegeben, dass der diesjährige Sommer der letzte für Peter Simonischek (62) als Jedermann ist. Im großen ÖSTERREICH-Interview erklärt der Mime, dass er gerne weiterhin in Salzburg spielen möchte. Und er wünscht seinem Nachfolger Glück.

ÖSTERREICH: Was hat Sie dazu bewogen aufzuhören?

Peter Simonischek: (lacht) Ich habe das acht Jahre lang gemacht. Das reicht doch. Ich habe von Herrn Flimm die „Green Card“ bekommen aufzuhören, wann ich will. Und das habe ich nun gemacht.

ÖSTERREICH: Wie wichtig war diese Rolle in Ihrem Leben?

Simonischek: Für mich das schon eine sehr wichtige Zeit. Eigentlich wichtiger, als ich das zu Beginn eingeschätzt habe. Ich habe mit dieser Rolle sehr viel erlebt. Ich bin aber auch noch nicht fertig: Ich freue mich schon sehr auf den kommenden Sommer.

ÖSTERREICH: Wird es Ihr letzter Sommer bei den Festspielen sein oder reizen Sie andere Aufgaben?

Simonischek: Ich bin seit 1982 regelmäßig bei den Festspielen. Ich denke nicht, dass das jetzt abrupt abreißen wird und muss. Vielleicht gibt es einmal ein Jahr Pause, aber das wird man sehen.

ÖSTERREICH: Aber Sie würden weiter gerne in Salzburg spielen?

Simonischek: Ja, warum nicht. Es war wunderbar. Es ist nicht so, dass es auf Biegen und Brechen sein muss. Aber ich gehe davon aus. Das gehört irgendwie zu meiner Biografie dazu seit 1982. Ich habe mit wenigen Ausnahmen hier jedes Jahr gespielt und auch Filme gemacht.

ÖSTERREICH: Könnten Sie sich vorstellen, beim Jedermann eine andere Rolle zu übernehmen?

Simonischek: Ich habe schon 1994 den Tod gespielt, damals bei Helmut Lohner. Das steht jetzt nicht mehr an. Was sollte das auch? Höchstens irgendwann einmal den „Mammon“, in zehn, 15 oder 20 Jahren ... (lacht) ... aber der ist jetzt ja ganz anders interpretiert – als Lustknabe, und dazu eigne ich mich nicht mehr ganz.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu ihrem Nachfolger Nicholas Ofczarek?

Simonischek: Ich kenne ihn nicht nur, sondern stehe mit ihm am Burgtheater jede Woche einmal auf der Bühne (in Shakespeares Sommernachtstraum – Anm). Herzlichste Gratulation zu dieser Rolle!

ÖSTERREICH: Und zur neuen Buhlschaft Birgit Minichmayr?

Simonischek: Ich werden dem Ofczerek sagen: Herzlichen Glückwunsch, dass er die Minichmayr bekommt.

Zur Person:
Peter Simonischek wurde am 6. August 1946 in Graz geboren. Er gehört seit 1999 zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Bei den Festspielen ist er seit 1982 regelmäßig engagiert. Seit 2002 verkörpert er die Titelrolle im Jedermann. Mit 79 bisherigen und zwölf noch folgenden Aufführungen ist er der Rekord-Jedermann.

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