Salzburg

Brite ging in kurzen Hosen Bergsteigen

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Erschöpfter musste von der Bergrettung geborgen werden.

Nur einen Tag nach einem tödlichen Unfall in den Hohen Tauern ist am Samstag am selben hochalpinen Steig ein 37-jähriger Brite in Bergnot geraten. Der Urlauber war in der Früh vom Tal aus zur Gleiwitzer Hütte aufgestiegen und trotz Warnungen der Hüttenwirtin über die Jägerscharte weiter Richtung Stausee Mooserboden gegangen. Schließlich war er so erschöpft, dass er nicht mehr weiter kam.

Die Hüttenwirtin hatte dem Briten dringend den Abstieg ins Tal empfohlen und sagte ihm, dass der Weg bei den vorherrschenden Bedingungen nicht möglich sei. Auch der Hinweis auf den am Tag zuvor tödlich abgestürzten 50-jährigen Wanderer konnte ihn nicht umstimmen. Am Kempsenkopf in einer Höhe von knapp 3.100 Metern war dann aber Schluss. Der Urlauber konnte nicht mehr und setzte gegen 16.15 Uhr mit seinem Mobiltelefon einen Notruf ab.

Der Polizeihubschrauber "Libelle" flog daraufhin gegen 17.00 Uhr fünf Mann der Bergrettung Fusch bis unter die vorherrschende Nebeldecke auf eine Seehöhe von rund 2.400 Meter. Die Helfer stiegen zu Fuß auf und konnten den erschöpften Wanderer kurz vor 19.00 Uhr finden. Sie brachten ihn unverletzt zurück zur Gleiwitzer Hütte, wo er die Nacht auf Sonntag verbrachte. Der Abstieg ins Tal war für Sonntag früh geplant.

Mit kurzen Hosen und Turnschuhen im Schnee
Der Leiter der Bergrettung Fusch, Paul Hasenauer, am Sonntag von einer "schweren Missachtung aller alpiner Grundregeln" gesprochen. Der Brite habe nicht nur alle Warnungen ignoriert, er sei im dichten Schneetreiben nur mit Turnschuhen und kurzen Hosen unterwegs gewesen.

"Wenn er nicht so fit gewesen oder weiter gegangen wäre, hätten wir ihn wohl nur noch tot bergen können." Der Brite habe als Angehöriger der Armee über eine sehr gute Kondition verfügt. Wegen seines schlechten Schuhwerks habe man den Mann teilweise nur rutschend zurück zur Hütte bringen können. "Er hatte überhaupt keinen Halt."
 

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