Morgen nächste Operation

Hunde-Opfer Amelie wieder daheim

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ÖSTERREICH durfte die kleine Amelie (4) am Samstag besuchen.

Luftballons zur Begrüßung an der Haustüre, Eis-Schlecken am Vormittag und zu Mittag leckeres Brathähnchen: Das kleine Hunde-Opfer Amelie Reifberger (4) aus Wals-Siezenheim konnte von Freitag auf Samstag zum ersten Mal seit der verheerenden Rottweiler-Attacke vom 6. Mai wieder in ihrem eigenen Bett schlafen und wurde von Bruder Sebastian (7) und den Großeltern, die im selben Haus wohnen, ausgiebig verwöhnt.

„Das müssen wir schon machen“, lächelt ihre Mama, die Karate-Vizeweltmeisterin aus 2010 und Doppel-Magistra Anna Reifberger (29). Sie war in den vergangenen drei Wochen kaum vom Krankenbett ihrer Tochter gewichen und hat sich mindestens ebenso auf daheim und auf ihren Sohn Sebastian gefreut wie Amelie.

Plastischer Chirurg führt die bereits dritte OP durch
Leider handelt es sich vorerst nur um einen kurzen Heimurlaub über das Wochenende. Schon heute Nachmittag muss Amelie wieder ins Krankenhaus (siehe Interview).

In den vergangenen drei Wochen war Amelie der Liebling der Schwestern und Ärzte im Kinderspital des Landeskrankenhauses. Heute kommt sie aber ins Spital der Barmherzigen Brüder, das nur wenige Hundert Meter entfernt ist.

Grund: Im Ordensspital gibt es einen Schwerpunkt für plastische Chirurgie. Dozent Heinrich Schubert hat das kleine Mädchen schon von Anfang an betreut und wird morgen auf seiner Abteilung die bereits dritte Operation an Amelie durchführen.
Wie berichtet, hatte der dreijährige Rottweiler „Avego“ das Mädchen regelrecht skalpiert. Ein 5 x 20 Zentimeter großes Hautstück samt Haaren konnte Chirurg Schubert wieder annähen. Leider wuchs ein Drittel nicht an. Am Dienstag entnahm der Spezialist daher Haut vom Oberschenkel und setzte sie in die Stirn ein. Morgen wird bei einer dritten Operation ein weiterer Hautlappen auf die vordere Kopfseite transplantiert.

Anna Reifberger ist zuversichtlich: „Ich hoffe, dass wir dann am Mittwoch oder Donnerstag endgültig nach Hause dürfen.“ Allerdings könnte im Herbst noch eine vierte OP notwendig sein.

"Wir müssen sie jetzt verwöhnen"

ÖSTERREICH: Wie ist der Stand der Dinge?

Anna Reifberger: Wir haben am Freitag nach Hause dürfen, aber nur über das Wochenende. Am Sonntagnachmittag müssen wir schon wieder ins Krankenhaus – dieses Mal zu den Barmherzigen Brüdern.

ÖSTERREICH: Bis dahin lassen es sich Amelie und Sie gut gehen…

Reifberger: (lächelt Amelie an) Wir müssen sie jetzt schon verwöhnen. Eis am Vormittag gibt’s normalerweise nicht.
Amelie: Es gibt Henderl, hmmm, lecker!!!

ÖSTERREICH: Wie geht’s im Spital weiter?
Reifberger: Nach der ersten Transplantation wird nun am Montag wieder Haut entnommen und vorne auf den Kopf eingesetzt. Ich hoffe aber, dass wir dann am Mittwoch oder Donnerstag endgültig nach Hause dürfen.

Wolfgang Fürweger

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