Mordfall Irene P.

Kiffer (18) erschoss Verkäuferin

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Weil sie ihn bei der Polizei als Suchtgift-Käufer verraten ­hatte, schoss ein 18-Jähriger die Mode-Verkäuferin nieder.

Die hübsche junge Frau starb am 20. Oktober des Vorjahres vor ihrer Wohnung in Zell am See. Zwei 18-Jährige stehen seit Dienstag deswegen in Salzburg vor Gericht: der Haupttäter, weil er Irene P. aufgelauert haben soll und sie mit einer zur Faustfeuerwaffe umgebauten Schreckschusspistole getötet haben soll, der andere als Beitragstäter, der seinen Freund dazu gedrängt haben soll (behauptet allerdings nur der Hauptbeschuldigte).

"Ich war sauer auf sie und hatte Koks konsumiert"

Das Motiv für die spektakuläre Bluttat: Der wegen Mordes angeklagte 18-Jährige im gestreiften Kapuzen-Pulli und Harry-Potter-Brille sei von der 20-Jährigen bei Suchtgiftermittlungen zu Unrecht belastet worden, wonach er 50 Gramm Marihuana von ihr gekauft habe. Gras habe er nämlich nur aus eigener Produktion geraucht. „Ich war sauer auf sie“, raunt der Milchbubi vor dem Richter und fügt dann fast beiläufig hinzu, dass er an jenem Tag auch ­Kokain konsumiert habe.

Der zweitangeklagte 18-Jährige soll als Komplize das Fluchtauto gelenkt haben und den Hauptangeklagten mit massiven Drohungen zu dem Schussattentat gedrängt haben. Er bestreitet alles.

Beide Burschen müssen sich auch noch wegen anderen Vorwürfen verantworten: Der Hoodie-Kumpel soll in U-Haft einem Mithäftling gedroht ­haben, ihm eine Kugel zu verpassen. Der zweite Bursche mit militärischer Kurzhaar-Frisur und blauem Banker-Anzug wiederum soll den Freund zu einem Raubmord an einem Mercedes-Verkäufer während der Probefahrt von hinten mit einem Strick gedrängt haben. Auftrag zum Glück nicht ausgeführt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Prozess vertagt auf 16. Oktober.

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