Ein Brüderpaar soll in Salzburg gefälschte 20-Euro-Banknoten in Umlauf gebracht haben.
Die Kriminalpolizei hat in der Vorwoche in der Stadt Salzburg ein Brüderpaar ausgeforscht, das gefälschte 20-Euro-Banknoten in Umlauf gebracht haben soll. Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Ermittler noch 16 Geldscheine mit einer Nominale von 320 Euro und rund 200 Gramm Kokain sicher. Der mutmaßliche Hintermann - ein 17-jähriger Jugendlicher - befindet sich zurzeit auf der Flucht.
Fünf gefälschte Zwanziger Anfang Mai
Zunächst waren in der Stadt Anfang Mai bei Bankeinzahlungen fünf gefälschte Zwanziger aufgetaucht. Eine Rückverfolgung der Scheine war aber nicht mehr möglich. Auf die Spur der beiden Verdächtigen - einen 19-jährigen Türken und seinen um ein Jahr jüngeren Bruder - kamen die Ermittler dann dank eines aufmerksamen Essenslieferanten. Der Pizzabote hatte bei einer Bezahlung vier gefälschte Banknoten erhalten. Als er das später bemerkte, informierte er seine Kollegen besser auf die Echtheit der Scheine zu achten.
Essenslieferant mit zwei falschen Zwanzigern bezahlt
Tatsächlich bezahlte am Abend des 7. Mai ein Unbekannter einen Essenslieferanten im Salzburger Stadtteil Lehen mit zwei falschen Zwanzigern. Als Lieferadresse hatte er einen Wohnblock angegeben, in dem er nach Übernahme des Essens unerkannt verschwand. Am folgenden Abend ging dann erneut eine Bestellung von der gleichen Adresse ein. Diesesmal begleiteten Polizisten die Übergabe und Bezahlung der Lieferung und nahmen im Anschluss den 19-Jährigen fest.
17-jähriger Verdächtiger findet sich auf der Flucht
Nach einer Durchsuchung der Wohnung und dem Fund der Blüten gaben die beiden Verdächtigen in ihren Vernehmungen an, das Falschgeld von einem 17-jährigen Salzburger erhalten zu haben. Die Staatsanwaltschaft ordnete darauf die Festnahme an, allerdings befindet sich der Jugendliche derzeit auf der Flucht.
Wer Scheine produziert hat, ist noch unklar
Unklar ist noch, wer die Scheine produziert hat. Zudem laufen die Ermittlungen der Polizei in Richtung der Herkunft der Drogen. Auch ein Gutachten der Nationalbank zu den gefälschten Banknoten ist laut Ermittlern noch ausständig. Der 19-Jährige sitzt in U-Haft, sein 18-jähriger Bruder befindet sich auf freiem Fuß. Wie ein Sprecher der Polizei zur APA sagte, sei die Qualität der Blüten so gut gewesen, dass die Fälschung zumindest im schnellen Geschäftsverkehr nicht aufgefallen sein dürfte. Die Polizei rät jedenfalls, Geldscheine auch bei kleinen Beträgen mittels der bekannten Sicherheitsmerkmale zu überprüfen.
© APA/LPD SALZBURG
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