Helmut Elsner ins Spital gebracht

Der körperliche Verfall von Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner (76) wurde in den letzten Wochen immer schlimmer. Jetzt musste sein behandelnder Arzt Primar Klaus Kaiser-Mühl­ecker handeln. Er ließ Helmut Elsner am Dienstag von der Haftanstalt ins Wilheminenspital überstellen. „Seine Zunge ist geschwollen, er hat Lähmungen. “, sagt Ehefrau Ruth Elsner (54) besorgt.

Krankes Herz
Dokumentiert ist der langsame körperliche Verfall des Bankers (10 Jahre Haft wegen Untreue) schon in einem medizinischen Bericht seiner Anwälte. Das Gericht bestellte nun den Kardiologen Borkenstein als Gutachter. Sein Attest: Eine heftige Herzschwäche, Vorhofflimmern, Lungenemphysem sowie eine eingeschränkte Nierenfunktion. Er warnt: Im Rahmen der Haft ist „eine schicksalhafte Verschlechterung im Laufe der Zeit wahrscheinlich“. Top-Neurologe Franz Gerstenbrand schlägt Alarm: „Die neurologisch bedingte Gefahr eines Schlaganfalles ist groß.“ Die Richterin wartet mit ihrer Entscheidung auf ein weiteres Gutachten.

Das sagt Ruth Elsner zum Zustand ihres Mannes

ÖSTERREICH: Frau Elsner, ein Sprecher der Haftanstalt meint, es handelt sich um einen Routinecheck Ihres Mannes im Spital. Sehen Sie das auch so?
Ruth Elsner: Die Zunge meines Mannes ist angeschwollen, er hat Ödeme in den Beinen. Der Zustand ist schrecklich, dafür braucht man kein Mediziner zu sein. Auch die gerichtlichen Gutachter sprechen von einem kritischen Zustand. Ich verstehe nicht, warum man versucht, die Situation meines Mannes herunterzuspielen.
ÖSTERREICH: Sie haben Haftunfähigkeit beantragt. Wie schauen die Chancen aus?
Elsner: In der Vorwoche hat der vom Gericht bestellte kardiologische Gutachter Dr. Borkenstein seinen Bericht vorgelegt. Er diagnostizierte Lungenemphysem, eine Einschränkung der Nierenfunktion, ein kurzfristiges Vorhofflimmern. Die Liste lässt sich beliebig vorsetzen. Es besteht akute Schlaganfallsgefahr. Aus Sicht meiner Anwälte sind die Bedingungen einer Haftunfähigkeit erfüllt.