Graz

Betrüger 
gab sich als Stadtchef aus

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Der Täter sitzt für die heimischen Behörden unangreifbar in Nigeria.

Petra F. aus Frankfurt hat alles, von dem man träumen kann: ein gut gehendes Antiquitätengeschäft, Geld, eine teure Wohnung und ein schickes Auto. Nur ein Mann fehlt der Mittvierzigerin noch, und den wollte sie im Internet suchen.

Bald wurde sie fündig: „Es meldete sich einer bei mir, der sich als Siegfried Nagl aus Graz vorstellte und angeblich sogar Bürgermeister sei“, erzählt die Deutsche, die anonym bleiben will. Denn sie erlebte die erste Pleite ihres Lebens: „Nagl“ entpuppter sich als Betrüger aus Nigeria, der die Identität des feschen ÖVP-Politikers (51) gestohlen hatte.

Bis sie dem Betrüger auf die Schliche kam, erlebte Petra F. eine Achterbahn der Gefühle: „Er schrieb mir rührende Liebesbriefe, schickte ein Foto von sich, wie er im Amt am Schreibtisch sitzt und war unglaublich charmant. Ich habe mich nach einigen Wochen tatsächlich in ihn verliebt.“

Der »Bürgermeister« 
klagte über Geldsorgen
Erst als „Siggi“ jammerte, er sei finanziell im Moment etwas klamm, schrillten bei der Deutschen die Alarmglocken, und sie begann zu recherchieren. „Ich sollte über Western Union Geld senden. Da war mir klar: Das ist ein Betrüger.“

Nagl bestätigte über seinen Sprecher den Vorfall: „Das ist jetzt schon der dritte Fall, in dem Foto und Namen unseres Chefs missbraucht wurden. Jetzt wird wieder Anzeige erstattet.“

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