Starke Beweislast

DNA-Gutachten im Grazer Postraub-Prozess

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Der Prozess gegen jenen Kärntner, der des versuchten Mordes und schweren Raubes beschuldigt wird, ist am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht fortgesetzt worden.

Ein Sachverständiger legte am Vormittag ein Gutachten vor, das DNA-Spuren des Hauptverdächtigen sowie seines mutmaßlichen Komplizen auf diversen Beweisgegenständen nachweist. Dem 42-jährigen Kärntner wird vorgeworfen, vor genau einem Jahr in Graz ein Postamt überfallen und auf der Flucht auf Polizisten geschossen zu haben. Ein unbeteiligter Passant wurde bei dem Vorfall schwer verletzt.

Aussage verweigert
Vor Gericht steht auch ein 42-jähriger Niederösterreicher, der den Kärntner mit dem Auto von Wien nach Graz und wieder zurück gebracht haben soll. Der Hauptangeklagte plädiert auf nicht schuldig. Er verweigerte bisher während der Verhandlung jegliche Aussage. Seine Verteidigerin brachte am heutigen dritten Verhandlungstag mehrere Beweisanträge, darunter auf einen Lokalaugenschein am Tatort sowie auf ein weiteres psychiatrisches Gutachten, ein. Diese wurden allerdings abgewiesen.

Zahlreiche Beweisgegenstände
Nach kurzen Zeugeneinvernahmen legte ein Sachverständiger sein Gutachten vor, wonach mehrere im Keller des mitangeklagten Niederösterreichers gefundene Beweisgegenstände, wie Handschuhe, eine Haube und eine Pistole, DNA-Spuren des Kärntners aufweisen. Die Schlussplädoyers sowie die Urteilsverkündung sind am Nachmittag zu erwarten.

Gefängnis-Kollegen
Die beiden Angeklagten kennen sich aus dem Gefängnis. Der Kärntner hat wegen Mordes fast 21 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht. Er hat mit 21 Jahren seine 73-jährige Vermieterin erwürgt. Kurz nach seiner Entlassung im September 2007 soll er zuerst ein Postamt in Wien und dann jenes in Graz überfallen haben. Beim Überfall in Graz wurde er auf der Flucht mit dem Fahrrad von der Polizei gestoppt. Er folgte eine Schießerei, bei der ein unbeteiligter Studenten am Kopf schwer verletzt wurde. Dem Täter gelang zunächst die Flucht. Einige Tage später wurde er in seiner Wohnung in Wien festgenommen.

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