Auslöser unklar

Grundlos reagierendes Ventil schuld an Gasalarm

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Die defekte Anlage im obersteirischen Admont war erst vor einer Woche vom TÜV geprüft und für mangelfrei befunden worden.

Für den Austritt von Thermo-Öl am Montag in einem Werk der STIA Holzindustrie GmbH im obersteirischen Admont soll ein Sicherheitsventil verantwortlich sein. Wie der Bezirkshauptmann-Vize von Liezen, Christian Sulzbacher, erklärte, hatte das Ventil offensichtlich ohne Überdruck reagiert und den Stoff freigegeben. Wie es dazu kommen konnte, sei noch nicht eindeutig geklärt. Die Anlage selbst war rund eine Woche zuvor von TÜV geprüft worden und für mangelfrei befunden worden.

Ventildefekt oder Fehler in der Steuerung
Es könnte sich um einen Ventildefekt oder einen Fehler in der Steuerung gehandelt haben, sagte der Behörden-Sprecher. Es sei die ganze Nacht nach dem Grund gesucht worden: "Erst, wenn man weiß, um welchen Defekt es sich handelt, können weitere Sicherheitsmaßnahmen gesetzt werden", so Sulzbacher. "Dann prüft noch einmal der TÜV. Bis dahin ist die Anlage nicht im Betrieb - das hat das Unternehmen selbst angeordnet." Die Anlage sei in den Jahren zuvor problemlos gelaufen, meinte der Bezirkshauptmann-Vize.

Richtiges Vorgehen der Einsatzkräfte
Sulzbacher erklärte erneut, dass das Vorgehen der Einsatzkräfte richtig gewesen sei, obwohl sich bald herausgestellt hatte, dass keine Lebensgefahr bestand. Wie der Landesfeuerwehrverband Steiermark in einer Aussendung mitteilte, hatte man beim Einsatz ein Datenblatt mit der UN-Gefahrstoffnummer 3282 gefunden. Dabei handle es sich um "metallorganische Verbindungen", die laut Gefahrgutdatenbank ein schweres Atemgift darstellen, das Lähmungserscheinungen hervorrufen und bis zum Tod führen könne, hieß es. Richtig gefährlich wird die Verbindung aber nur, wenn die Komponenten in einem bestimmten Verhältnis sind. Ob das der Fall ist, kann aber nur ein Chemiker beurteilen.

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Auslöser des Giftgas-Alarms war eine geborstene Ölleitung auf dem Gelände der Holzindustrie-Firma STIA in Admont. Die austretenden Dämpfe wurden als lebensbedrohlich eingestuft und dadurch gab es Giftgas-Alarm. Das Firmengelände wurde evakuiert. Die Bevölkerung per ORF-Radio aufgefordert, in den Häusern zu bleiben und die Fenster zu schließen.

Die Werksfeuerwehr konnte gemeinsam mit der freiwilligen Feuerwehr Admont das Leck in der Ölleitung rasch abdichten. Die Gefahr ist gebannt. Verletzt wurde niemand. Rund eineinhalb Stunden nach dem Giftgas-Austritt haben Experten gegen Mittag Entwarnung gegeben. Der ausgetretene Stoff habe sich als weniger gefährlich als zuvor angenommen herausgestellt, sagte ein Beamter der Polizeiinspektion Admont. "Alle Evakuierungsmaßnahmen wurden eingestellt und alle Umleitungen aufgehoben."

Firma gehört zum Stift Admont
Die Firma STIA (Kurzform für Stift Admont) Holzindustrie GmbH besteht seit mehr als 30 Jahren und ist in Besitz des Stiftes Admont. 1972 startete der Betrieb mit 13 Mitarbeitern mittlerweile sind es rund 440 Beschäftigte. Den Durchbruch schaffte die Firma mit der registrierten Trademark "Admonter Naturboden". Das Unternehmen erreichte bisher ein jährliches Wachstum von zehn bis 15 Prozent.

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