Mehr Übernachtungen

Steiermark: Immer mehr Obdachlose

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Bis zu 80 Nächte lang brauchen junge Steirer in der Notschlafstelle Unterschlupf.

Die stetig steigende Arbeitslosigkeit im Steirerland beschert den Sozialeinrichtungen einen starken Zustrom. Besonders betroffen sind ältere Menschen und Jugendliche.

So registriert das Caritas-Schlupfhaus – eine Notschlafstelle für Jugendliche in Graz – binnen eines Jahres um 27 Prozent mehr Nächtigungen. 277 Betroffene im Alter zwischen 14 und 21 Jahren haben 2008 im Haus am Mühlgangweg 3 ein Dach über dem Kopf gefunden. „Die Hälfte der Jugendlichen bleibt nur ein bis zwei Nächte; die andere Hälfte bleibt länger – bis zu 80 Nächte im Jahr, erzählt Schlupfhaus-Leiter Martin Auferbauer im ORF-Steiermark-Interview. Demnach hat die Aufenthaltsdauer stark zugenommen. Um circa 400, heißt es bei der steirischen Caritas. Dort erwartet man sich für heuer einen weiteren Anstieg der Hilfesuchenden.

Im Steigen begriffen ist außerdem die Zahl der Steirer ohne festen Wohnsitz. Ihnen bietet die Caritas an, sich vorübergehend in der Arche 38 (Eggenberger Gürtel 38) anzumelden. Mehr als 600 Betroffene – das ist um die Hälfte mehr als noch vor fünf Jahren – nutzte 2008 diese Möglichkeit.

Über wachsende Kundschaft berichtet ebenso Pfarrer Puchers Vinzenzgemeinschaft, die in Graz zwei Märkte betreibt. Dort erhalten finanziell Bedürftige die Waren zu einem Maximalpreis von 30 Prozent des Normalwertes.

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