Rückkehr

Zwei Milici-Kinder sind wieder in Schule

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Der Fall Milici findet ein glückliches Ende: Die beiden ältesten Töchter bekommen ein Visum und sind wieder in ihrer Schulklasse in der Steiermark.

Die Geschichte erinnert sehr an jene von Arigona: Loretta (15) und Leonita (13) Milici flohen zusammen mit ihren vier Schwestern und ihren Eltern Prenke und Lajde (beide 38) im Jahr 2005 aus dem Kosovo und stellten in Österreich einen Asylantrag, der im Mai 2007 abgelehnt wurde. Die Familien waren in ihrem neuen Heimatort Peggau in der Steiermark gut integriert: Die Mädchen ministrierten in der örtlichen Kirche und waren gute Schülerinnen. In nur zwei Jahren haben sie sehr gut Deutsch gelernt.

Abschiebung
Aber das alles half nichts: Ende September saßen die Milicis zusammen mit dem Vater von Arigona und ihren Geschwistern im selben Flugzeug, das sie in den Kosovo abschob. Seither lebten sie dort mehr schlecht als recht und waren auf die Hilfe von Verwandten und Bekannten angewiesen.

So weit die Parallelen zu Arigona. Anders als bei ihr hat der Fall Milici ein Happy End, zumindest vorläufig: Die beiden Schwestern sind seit Dienstag wieder in ihrer alten Schulklasse in Deutschfeistritz.

Viele Fragen
"Warum musste meine Familie zurück in den Kosovo?" Diese Frage hätte Leonita (13), die jüngere der beiden Töchter der Anfang Oktober in den Kosovo abgeschobenen Familie Milici, gerne Innenminister Günther Platter gestellt. Sie und ihre Schwester Loretta (15) haben nach ihrer Rückkehr in die Steiermark am Dienstag wieder den ersten Tag in der Schule verbracht - und zur Freude aller die Schulbank in Deutschfeistritz gedrückt.

Lehrerin vollbrachte "kleines Wunder"
Vera Walchensteiner, die Lehrerin der beiden, hatte die Mädchen am Montagabend in Wien am Flughafen abgeholt und bei sich aufgenommen. Sie sollen nun bis zum Abschluss ihrer Ausbildung bei der Pädagogin wohnen. "Ich habe bei ihrer Ankunft am Flughafen sogar die Absperrung durchbrochen, um die beiden Mädchen umarmen zu können", so Walchensteiner. Die erste Nacht zurück in Peggau nahe Graz sei kurz gewesen. "Gegen Mitternacht sind sie ins Bett und haben sich zusammengekuschelt, obwohl sie natürlich zwei Betten gehabt hätten", schmunzelt die Lehrerin.

Mitschüler froh über Rückkehr
Der erste Schultag nach rund drei Monaten im Kosovo, woher die beiden Mädchen vor rund drei Jahren mit ihrer Familie gekommen war und Unterschlupf gesucht hatte, sei für die beiden "toll" gewesen. "Die erste Stunde war nicht schwierig", erzählten Loretta und Leonita. Auch die Mitschüler zeigten sich erfreut: Miralena fand es "schön", dass die beiden wieder da seien. Am Freitag werde es eine kleine Weihnachtsfeier in der Klasse geben, die auch eine Art Begrüßungsfeier für die Mädchen sein soll.

Walchensteiner fühle sich momentan wie ein "Wachhund" für Leonita und Loretta, wie sie meint. "Ich schaue, dass es den beiden Mädchen nicht zu viel wird, denn die Trennung von den Eltern ist nicht ohne." Einmal pro Woche werden die beiden mit ihnen telefonieren dürfen, ansonsten werde sie versuchen, die Jugendlichen zu beschäftigen - damit das Heimweh nicht zu groß werde. In den kommenden Weihnachtsferien stehe Lernen am Programm, denn die Mädchen sollen drei Monate Unterricht aufholen. Der größte Wunsch von Loretta und Leonita: "Wir wünschen uns, dass unsere ganze Familie nach Österreich zurück können."

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