Ein Grazer schickte seiner Ex-Freundin eine verdächtige SMS. Die Polizei sicherte daraufhin sein Fenster – von außen, auf 45 Meter Höhe.
Ein spektakulärer Einsatz ereignete sich in der Nacht auf Montag im Stadtbezirk Gries: Ein Grazer drohte seiner Ex-Freundin im Liebeskummer mit Selbstmord. Da rückten Polizei und Feuerwehr aus und versuchten in die Wohnung des 39-Jährigen zu gelangen: von außen, über ein Fenster im 14. Stockwerk. Zu diesem Zeitpunkt lag der Mann bereits bewusstlos am Boden. Er wurde ins Unfallkrankenhaus gebracht, versorgt und anschließend in die Siegmund-Freund-Klinik überstellt.
Trennungsschmerz
Dem Einsatz vorausgegangen war die Trennung
einer Steirerin und ihrem um zwei Jahre jüngeren Partner. Der schickte ihr
Sonntagnacht eine SMS: „Die letzten Minuten: Ich liebe dich und werde immer
bei dir sein.“ Die Frau befürchtete das Schlimmste und alarmierte die
Exekutive. Auch die Berufsfeuerwehr rückte mit 22 Mann und sechs Fahrzeugen
zum Wohnort des Mannes aus.
Auf 45 m Höhe
Da ein Selbstmordversuch nicht ausgeschlossen
werden konnte, stellten die Floriani rasch Sprungpolster auf. Mittlerweile
war auch Eduard Hamedl, der Verhandlungsspezialist der steirischen Polizei,
zur Stelle. Doch der 39-Jährige reagierte weder auf Hamedl noch auf die
Bitten seiner Freundin. So entschlossen sich die Einsatzkräfte, die
Teleskopmastbühne einzusetzen. Man brachte Hamedl zum Wohnungsfenster in den
14 Stock – auf 45 Meter Höhe. „Das war schon an der Grenze, die maximale
Arbeitshöhe beträgt 54 Meter“, erzählt ein Feuerwehrmann. „An die Höhe habe
ich dem Moment gar nicht gedacht“, schildert Hamedl den Einsatz. Er sei
schwindelfrei und hätte schon mehrfach auf Türmen oder Hochhäusern
gearbeitet. In diesem Fall war nichts zu verhandeln: Der Liebeskranke war
bereits bewusstlos. Die Polizei brach die Wohnung auf und rettete ihn.