Abschied

Das letzte Lachen des kleinen Luca

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Am 3. November starb der kleine Luca, am Donnerstag findet das Begräbnis statt. Jetzt ist das letzte Foto aufgetaucht, auf dem Luca noch lebt. Und lacht.

Lucas Leben bestand aus Leiden. Sein Tod ebenfalls. Als der kleine Körper am 3. November im Wiener SMZ-Ost den Kampf um sein Leben aufgab, war er übersät von blauen Flecken. Die Obduktion ergab eindeutig: Fremdverschulden.

Jetzt ist das letzte Foto des Buben aufgetaucht, auf dem er noch lebt und noch lacht. Es zeigt ein fröhliches Kind, zwei Tage vor seinem Tod. Einem qualvollen Tod, von dem jener Luca auf dem Foto vermutlich nichts wusste. Aber vielleicht ahnte, denn misshandelt wurde er auch die Monate davor immer wieder.

Heute, mehr als ein Monat nach seinem Tod, findet das Begräbnis von Luca statt. In der kleinen Gemeinde Achenkirch, wo seine Mutter Melanie G. lebt, kann sich heute von 9 bis 10.30 Uhr jeder von ihm verabschieden.

Hunderte Menschen leiden mit dem Kind, Hunderte haben sich im Kondolenzbuch ihre Trauer von der Seele geschrieben, Hunderte werden auch heute am Friedhof erwartet.

Allen voran natürlich Bernhard Haaser, der leibliche Vater von Luca. Er kann nach wie vor nicht fassen, dass sein Sohn getötet wurde. Mutmaßlich von jenen Menschen, die ihn hätten schützen sollen: Fritz D., der Freund von Lucas Mutter und die Mutter selbst. D. sitzt seit 2. November in Untersuchungshaft in Korneuburg (NÖ). Ermittelt wird gegen ihn aufgrund des „Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung mit Todesfolge und gegen Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs“, so Friedrich Köhl, Staatsanwalt in Korneuburg. Auch gegen die Mutter wird ermittelt.

Und es wird auch gegen die Jugendbehörden ermittelt, denn ihnen wird vorgeworfen, Luca trotz der offensichtlichen Misshandlungen in den Fängen seiner Peiniger zurückgelassen zu haben. Eine Entscheidung, die ihm das Leben kostete. Ein Leben, das nur 17 Monate dauerte.

Barbara Haas

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