Kirtzbühel Fünffach-Mord Andreas E.

Horror-Tat in Kitzbühel

Mit dieser Waffe beging er Fünffachmord

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Aus Eifersucht auf den neuen Freund seiner Ex richtete ein 25-Jähriger ein Blutbad an.

Es war vor fünf Jahren, exakt am 2. Juli 2014, als ein junger Mann aus dem berühmten Nobelskiort Kitzbühel die ganze Welt an seinem Glück teilhaben lassen wollte. Auf Facebook postete Andreas „Andi“ E. seine Verlobung mit der damals erst 14-jährigen Nadine H. Der Sohn einer angesehenen Handwerkerfamilie aus der Stadt war da selber erst 20 Jahre alt. In Kitzbühel sprachen die jungen Leute von einem Traumpaar.

Kitzbühel Fünffach-Mord Florian J. Nadine H.
© APA; GEPA; privat
Nadine und ihr neuer Freund Florian. Andreas E. konnte ihr Glück nicht ertragen.

Fünf Jahre später endete die hoffnungsvolle Bilderbuchbeziehung in einem unvorstellbaren Blutbad. In den frühen Sonntagsstunden erschoss Andreas E. Nadine H., ihren neuen Freund, die Eltern des Mädchens und einen ihrer Brüder. Anschließend stellte er sich bei der Polizei: „Ich habe gerade fünf Menschen getötet“, sagte er, legte die Pistole und ein Messer auf den Tresen in der Kitzbüheler Inspektion.

Als die Beamten mit einem Großaufgebot bei dem schmucken Einfamilienhaus am Walsenbachweg 44 ankamen, entdeckten sie das ganze Ausmaß der Tragödie. Zuerst hatte Andreas E., der sich in seiner Jugend bei einer Blaulichtorganisation engagiert hatte und schnelle Autos liebt, Nadines Vater Rupert (59) erschossen. Dann ihre Mutter Andrea (51) und Bruder Kevin (25).

Fünffach-Mord Kitzbühel Bruder Kevin H. Mutter Andrea H.
© privat
Auch Bruder Kevin (25), Mama Andrea (51) und Papa Rupert (59) wurden getötet.

Mörder kam über 
kleinen Balkon

Nadine H. selbst schlief mit ihrem neuen Freund in der Einliegerwohnung des Hauses. Die Tür war von außen versperrt. Doch der Todesschütze, der dort selber länger gelebt hatte, nutzte seine Ortskenntnisse. Er stieg über den kleinen Balkon und das Fenster ein, tötete seine Ex-Verlobte und ihren neuen Begleiter (24).

Der 25-Jährige muss rasend vor Eifersucht gewesen sein. Er konnte nicht überwinden, dass ihm Nadine zwei Monate zuvor den Laufpass gegeben hatte. Als er seine Angebetete am Abend der Morde auch noch zu­fällig beim Fortgehen in einem Lokal in Kitzbühel traf, brannten ihm die Sicherungen durch. Andreas E. stritt mit der 19-Jährigen und ihrem neuen Freund.

Doch man trennte sich zunächst. Gegen 4 Uhr stand der 25-Jährige allerdings plötzlich vor dem Elternhaus des Mädchens, klopfte die ­Eltern heraus. Nadines Vater Rupert H. forderte ihn eindringlich auf, nach Hause zu gehen. Das tat Andreas E., doch da hatte er längst seinen teuflischen Plan gefasst.

Video zum Thema: Fünffach-Mord in Kitzbühel: oe24.TV live vor Ort

Entsetzen im 
Nobel-Wintersportort

Zu Hause bei sich besorgte er sich die Pistole seines Bruders. Die besaß dieser ganz legal, die Waffe war ordnungsgemäß in einem Tresor verschlossen. Gleichzeitig steckte sich der 25-Jährige ein Messer ein und fuhr zurück an den Walsenbachweg. Gegen 5.30 Uhr fielen die tödlichen Schüsse, weitere 30 Minuten später stand Andreas E. bei der Polizei.

Die Nachricht von dem unvorstellbaren Verbrechen verbreitete sich in der 8.200-Einwohner-Stadt wie ein Lauffeuer. Kaum jemand konnte glauben, was passiert war. Bürgermeister Klaus Winkler: „Wir sind alle zutiefst entsetzt.“ Auch Landeshauptmann Günther Platter kondolierte. Für Andreas E. gilt die Unschuldsvermutung.

Video zum Thema: Fünffach-Mord in Kitzbühel: Pressekonferenz der Polizei
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