Schizophrenie

Mutter geschlagen - Tiroler eingewiesen

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Ein psychisch kranker Tiroler ist am Montag von einem Schöffengericht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden.

Der Mann hatte im Juli seine 88-jährige Mutter mit Tritten und Schlägen massiv misshandelt. Die Polizei fand den Mann nackt und blutverschmiert im Schlafzimmer der Mutter. Das Urteil war vorerst noch nicht rechtskräftig.

Schwere Körperverletzung
In einem "die Zurechnung ausschließenden Zustand" habe der 51-jährige Frühpensionist aus dem Bezirk Innsbruck-Land seine Mutter geschlagen, erklärte Richter Josef Geisler. "Man muss sich immer fragen, was wäre das für eine Straftat gewesen, wenn sie nicht in diesem Zustand verübt worden wäre? Es besteht kein Zweifel, dass es sich dabei um absichtlich schwere Körperverletzung handeln würde", meinte er.

Auch der psychologische Sachverständige Carl Miller sprach sich für eine Einweisung aus und sah einen stationären Aufenthalt als unerlässlich an. "Daher konnte diese nicht bedingt ausgesprochen werden", sagte Geisler. Falls eine Besserung seines Zustandes eintreten sollte, könne der Angeklagte wieder "auf freien Fuß gesetzt" werden.

Mutter noch immer nicht vernehmungsfähig
Der Mann hatte im Zustand einer akuten paranoiden-halluzinatorischen Schizophrenie, die auf einer geistigen Abartigkeit von höherem Grad beruht, seiner Mutter mehrfach heftig gegen Gesicht, Hals und oberen Brustkorbbereich Schläge und Tritte versetzt. Er hat ihr dadurch einen Jochbeinbruch, beidseitige Serienrippenbrüche, einen Beckenbruch, lokale Einblutungen in die Hirnrinde sowie eine Hirnschwellung zugefügt. Außerdem hatte er die gesamte Wohnung verwüstet. Die Mutter lebte vorerst in einem Altersheim, war noch bettlägrig und nicht vernehmungsfähig.

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