Besteckmesser wurde zur Waffe

Tschetschene wollte in Haft Justizwachebeamten abstechen

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Ein Stein- und Karlau- Häftling muss sich kommende Woche unter anderem wegen versuchten Mordes verantworten - Zahlreiche weitere Delikte mit Nazi- und Jihad-Drohungen 

Weil er in der niederösterreichischen Justizanstalt Stein einen Gefängniswärter brutal attackiert haben soll, muss sich ein Häftling nächste Woche am Landesgericht Krems wegen versuchten Mordes verantworten. Laut Anklage, die ÖSTERREICH vorliegt, soll der Tschetschene mit einem Besteckmesser, dessen Spitze zugeschliffen war, zwei Mal versucht haben, in den Halsbereich des Abteilungsinspektor zu stechen – wobei das Opfer Riesen-Glück hatte, da der Angreifer nur seinen Schutzhelm traf, den zweiten Hieb konnte er mit einer geschickten Bewegung abwehrten. Hintergrund: Der Kaukasus-Kriminelle, der seit 2015 einsitzt und bei guter Führung seine 7 Jahre bereits locker abgesessen hätte, heuer aber auf jeden Fall herausgekommen wäre, ärgerte sich immer wieder, dass er seinen Bruder nicht sehen durfte: „Bringt ihn mir sofort, sonst gibt es morgen, wenn meine Türe aufgeht, eine Überraschung“, war noch die „höflichste“ Drohung, die der Insasse bei seinen zahlreichen Randalen von sich gab.

Angesetzt ist die Geschworenenverhandlung für kommende Woche für den 1. und 2. Februar. Die Anklage umfasst neben dem Angriff vom 3. Dezember 2020 zahlreiche weitere Delikte. Sogar das Verbotsgesetz ist dabei. Demnach soll sich der Tschetschene im nationalsozialistischen Sinne betätigt haben, indem er in einem Schriftstück, das er einem Justizwachebeamten übergab, den Ausspruch "Sieg Heil" schrieb und ein Hakenkreuz malte.

Als es den Betreuern in Stein zu bunt wurde, kam es zur Verlegung des Delinquenten, der ursprünglich wegen schweren Raubes hinter Gitter gewandet war, in die Justizanstalt Karlau nach Graz – wo er prompt wieder und wieder auffällig wurde. Nur ein Beispiel: Um einen Justizwachebeamten zu schocken, zerriss der „Spaßvogel“ seine Bettdecke und bastelte aus Teilen davon eine Puppe, die eine Maschinenpistole in der Hand hielt, und kritzelte auf die Decke, die er demonstrativ mitten im Haftraum auf den Boden legte, in großen Lettern „Jihad“ (also Heiliger Krieg)…

Zwei weitere Wärter bedrohte der Tschetschene mit der sinngemäßen Äußerung, dass sie aufpassen müssten, weil er sie draußen sicher noch erwischen werde und sie und ihre Familien dann schauen würden. Festgehalten in der Anklage sind auch drei „urinfeste Matratzen“, die der Angeklagte bzw Häftling in Stücke riss. Erwähnt sei auch noch, dass das Verfahren in Krems unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen über die Bühne geht. Eine langjährige (Zusatz)-Strafe droht.

Roland Kopt
     

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