Nach Brand in Egg

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Fahrlässigkeit

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Wurde beim Brand im Seniorenheim von Egg fahrlässig gehandelt? Die Staatsanwaltschaft ermittelt. 1.000e trauerten um die Opfer.

Nach der Feuerkatastrophe im Vinzenzheim in Egg, bei der elf Personen ums Leben kamen, ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch nun wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Todesfolge. Staatsanwaltschafts-Sprecher Heinz Rusch betonte, dass zum jetzigen Zeitpunkt aber keine Ermittlungen gegen konkrete Personen geführt würden.

Trauergottesdienst
Rund 1.000 Trauernde haben am Mittwochvormittag in der Pfarrkirche Egg (Bregenzerwald) Abschied von den elf Todesopfern der Brandkatastrophe im Vinzenzheim genommen. "Die Menschen im ganzen Land und darüber hinaus nehmen am Schmerz Anteil", erklärte Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) in seiner Ansprache an die Trauergemeinde. Pfarrer Ronald Waibel betonte die Solidarität im Ort, die in den vergangenen Tagen besonders spürbar geworden sei.

Kirche war für Andrang zu klein
Bereits eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes strömte die Egger Bevölkerung in die Kirche, die mit ihren etwa 700 Plätzen für den großen Andrang zu klein war. Um so viele Trauernde wie möglich an der Gedenkfeier teilhaben zu lassen, wurde der Gottesdienst via Lautsprecher auch auf den Vorplatz der Kirche und ins Pfarrheim übertragen. Unter den Trauergästen befanden sich auch viele Mitglieder der Feuerwehr, des Roten Kreuzes, der Polizei und des Kriseninterventionsteams, die in den vergangenen Tagen im Einsatz waren. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) hatte den Opfern bereits am Dienstagabend bei der Totenwache seine Referenz erwiesen.

Pfarrer Waibel unterstrich den Stolz, den er neben der Trauer seit Freitag in sich trage: Er sei stolz auf das, was die Einsatzkräfte geleistet haben und besonders auf die Egger Gemeinschaft. "Wir durften erfahren, wie wichtig es ist, dass man zusammensteht. Viel Heilung ist davon ausgegangen", sagte Waibel.

"Schmerzliche Lücken" hinterlassen
Sausgruber erklärte, dass das Vinzenzheim ein Stück dörfliches Leben dargestellt habe. "Es sollte unser Ziel sein, gemeinsam eine Einrichtung wiederentstehen zu lassen, in der die Atmosphäre dem Vinzenzheim vergleichbar ist", sagte der Landeshauptmann. Heute stehe aber die Trauer im Vordergrund. Bürgermeister Norbert Fink betonte, dass die Opfer der Brandkatastrophe nicht nur bei den Angehörigen, sondern auch bei den Egger Bürgern "schmerzliche Lücken" hinterlassen. Den Tränen nahe erzählte Fink, wie ihm das Erlebnis der Weihnachtsfeier des Vinzenzheims, an der er jedes Jahr teilgenommen habe, fehlen werde. "Die Menschen waren, wie sie waren, und sie konnten auch so sein", sagte Fink.

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