Das freudige Fest eskalierte, als Anrainer sich über Lärmbelästigung beschwerten.
Nachbarn in der Illstraße in Feldkirch fühlten sich durch die Feierei einer türkischen Hochzeit gestört. Feuerwerkskörper und durchdrehende Reifen waren ihnen zu laut. Gegen 17.30 Uhr rückten deshalb sechs Beamte aus, und sahen sich vor Ort mit 80 teils falsch geparkten Autos und Menschen, die mitten auf der Landstraße standen, konfrontiert. „Die Kollegen baten die Leute, die Autos umzustellen und zu ihrer eigenen Sicherheit die Straße zu verlassen“, so Chefinspektor Harald Mayer.
Situation eskalierte – 20 Gäste wurden gewalttätig
Doch nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung gab es die ersten Schläge. „20 Hochzeitsgäste begannen, auf die Kollegen mit Fäusten einzuschlagen. Ein Polizist wurde zu Boden geprügelt“, sagt Mayer. Damit nicht genug. Sechs der Männer traten auf den am Boden liegenden Beamten ein. Er wurde am Kopf und Oberkörper verletzt. Pfefferspray wurde eingesetzt, der nur mäßig Wirkung zeigte. Die Polizisten forderten Verstärkung an, sogar Cobra-Beamte eilten ihnen zu Hilfe.
„Von den 20 Gewalttätigen konnten wir nur drei festnehmen, die anderen flüchteten“, sagt Mayer. „Dann sind sogar noch welche auf die Inspektion gekommen, wollten ihre Freunde sehen und haben uns bedroht.“
Die Brautleute wollen die Aggressoren nicht gekannt haben.
(kov)
Der Bruder der Braut im Interview
ÖSTERREICH: Herr Uzun, kennen Sie die Randalierer?
Ilkay Uzun: Ehrlich gesagt nicht. Wissen Sie, bei einer türkischen Hochzeit darf ein Gast auch seine Kollegen mitbringen. Ich weiß nicht, von welcher Seite die gekommen sind. Da waren ca. 150 Leute. Es gibt Gerüchte, dass es eine BMW-Gang war.
ÖSTERREICH: Wie haben Sie die Ausschreitungen erlebt?
Uzun: Am Anfang habe ich nix mitbekommen. Irgendwann ist es ja heftiger geworden. Ich bin dazwischen gegangen, um die Schläger zu beruhigen. Schließlich war das ja unsere Hochzeit, wir wollten feiern. Da habe ich auch Pfefferspray abbekommen.
