Wegen Abtreibungen:

Krankenpfleger beschimpft Patientinnen als Mörderinnen

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Ein Pfleger mit Plastik-Embryo und Rosenkranz beschimpft Frauen, die abtreiben wollen, vor Wiener Spital.

Das Lorenz-Böhler Spital in Wien hat derzeit mit einem lästigen Pfleger zu kämpfen. In seiner Freizeit steht der Mann vor dem Eingang des Gynmed-Ambulatoriums am Mariahilfer Gürtel und versucht, Patientinnen von Abtreibungen abzuhalten. Wie es in der Aussendung der Gynmed heißt, betreibt er regelrechtes „Kampfbeten“. Mit einem Plastik-Embryo und einem Rosenkranz passt er die Frauen ab und beschimpft sie teilweise auch als Mörderinnen.

Gespräche mit dem Fanatiker seitens des Ambulatoriums blieben bislang erfolglos. Seiner Aussagen nach will er an seinem Vorhaben festhalten, da es hier „um die Rettung der Seelen“ ginge. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sieht in dem Verhalten nichts Falsches. Demnach soll der Pfleger durch seine Arbeit genau wissen, was bei einer Abtreibung passiert und dass ein Kind dabei „getötet“ werde. Zudem wird die Aktion mit der „Religionsfreiheit“ ihrer Mitarbeiter gerechtfertigt.

Der Leiter des Gynmed-Ambulatoriums Christian Fiala kann dies nicht nachvollziehen. „Der Mann bietet den Frauen ja keinerlei Hilfe oder Unterstützung an, sondern begeht Grenzüberschreitungen gegenüber Patientinnen und dringt in deren Privatsphäre ein, um seine religiös-fundamentalistische Botschaft zu verbreiten“.

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