Prominenter Salafist hält Vortrag

Aufregung um Wien-Auftritt von Hass-Prediger

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Prominenter Salafist hält Vortrag bei bosnischem Verein.

Wien. Ein prominenter salafistischer Prediger aus Bosnien soll am Sonntagabend in Wien auftreten. Wie auf dem Facebook-Account des in Meidling gemeldeten bosnisch-muslimischen Bildungs- und Kulturvereins "Ilum-Haus des Wissens" angekündigt, wird Safet Kuduzovic als Ehrengast bei einer für 19.00 Uhr angekündigten Familienzusammenkunft auftreten.

Aus technischen Gründen sei der Saal geändert worden, die neue Adresse der Zusammenkunft werde erst am Sonntag veröffentlicht werden, hieß es auf Facebook. Laut "profil" sollte der Vortrag ursprünglich in einer Moschee der Islamischen Föderation Wien (IFW), dem Österreich-Ableger der türkischen Milli-Görüş-Bewegung, in Wien-Favoriten stattfinden. Auf Anfrage des Nachrichtenmagazins habe die IFW aber mitgeteilt, die Veranstaltung werde in keiner ihrer Einrichtungen abgehalten.

 

Auf Facebook kündigt er Besuch nicht an

Kuduzovic selbst kündigte auf seiner Facebook-Seite den Vortrag in Wien nicht an. Zuletzt hatte er demnach im März einen Vortrag im bosnischen Donji Vakuf gehalten. Seine Anhänger können allerdings seine Predigten auf verschiedenen Internetportalen und auf YouTube finden. In bosnischen Printmedien tauchte sein Name allerdings zuletzt vor drei Jahren auf.
 
In einer vom deutschen Außenministerium finanzierten Studie über Extremismus in Bosnien vom September 2018, auf die sich das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner neuen Ausgabe beruft, wird Kuduzovic als "aktuell führender salafistischer Prediger" bezeichnet.
 
Wie "profil" weiter berichtet, nennt ein Report des "Western Balkans Extremism Research and Policy Analysis Forum" des staatsnahen British Council aus dem Jahr 2018 Kuduzovic "einen Führer der salafistischen Bewegung in der Region" und "einen der einflussreichsten Missionare in Bosnien". Laut dem Report soll er in einer Brandrede 1999 zur Gewalt gegen Juden aufgerufen und die Todesstrafe für die Schmähung des Propheten gefordert haben. Auch in einer Aufnahme aus dem Jahr 2015 sprach er sich dafür aus, Beleidigungen des Propheten mit dem Tod zu ahnden.
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