Kurioser Fall

Brand in Marx-Halle: Es war eine Geisterbeschwörung

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Zwei 19-Jährige geständig.

Die Polizei hat nach zwei Monaten die Brandstiftung in der Marx-Halle in Wien-Landstraße geklärt. Das Feuer war am 10. September ausgebrochen, weil zwei 19-Jährige in dem Veranstaltungszentrum zum Geisterbeschwören Fackeln entzündeten. Eine dieser Gartenfackeln fiel auf ein Sofa, was einen Großbrand auslöste und einen Schaden von 1,5 bis zwei Millionen Euro verursachte.

Der junge Mann und seine Begleiterin konsumierten an dem Abend gemeinsam Cannabis und kamen deshalb auf die Idee, Geister beschwören zu wollen. Dazu stiegen sie mit Teelichtern im Gepäck in die Marx-Halle ein. Als sie dort Gartenfackeln fanden, entzündeten sie nicht nur die Kerzen, sondern auch die Fackeln. Eine der brennenden Lichtquellen fiel jedoch um, die Flamme der Fackel entzündete den Stoff eines Sofa, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst. Dadurch breitete sich das Feuer rasch aus und griff in weiterer Folge auf eine Hallenabtrennung bzw. den Dachbereich über.

Die beiden 19-Jährigen flüchteten aus der Halle und alarmierten die Feuerwehr. Das Paar wartete jedoch nicht mehr auf die Einsatzkräfte, sondern suchte das Weite. Aufgrund der Rufdatenauswertung wurden die beiden ausgeforscht. Nach anfänglichem Leugnen verstrickten sich der Mann und die Frau in Widersprüche. Nun zeigten sie sich laut Fürst "geständig und reumütig".

Der Brand hatte einen Großeinsatz der Feuerwehr zur Folge. Rund 100 Einsatzkräfte mussten die Flammen bekämpfen. Die Löscharbeiten dauerten mehr als acht Stunden, da mehrere Glutnester vor allem unter dem Dach bekämpft werden mussten.

Das Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts als erste Schmiedeeisenkonstruktion Wiens gebaut. Die Marx-Halle war zuletzt wiederholt als Konzert-Location genutzt worden, darin befindet sich auch das von Michael Niavarani und Georg Hoanzl betriebene "Globe Wien"-Theater.

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