Mädchen erstochen

Ehrenmord: Amt nimmt Eltern Kinder ab

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Nach einem Ehrenmord wollen die Behörden vier Kinder aus der betroffenen Familie holen.     

Der mutmaßliche Ehrenmord durch Hikmatullah S. an seiner jüngeren Schwester Bakhti sorgt weiter für Aufsehen. Jetzt ergab ein medizinisches Gutachten anhand von Röntgenbildern, dass der Afghane nicht wie behauptet erst 18 Jahre, sondern mindestens 21 Jahre und drei Monate alt ist. Auch die getötete Schwester war nicht wie angegeben erst 14 Jahre alt. Laut Obduktion war das Mädchen 17, eher sogar 18 Jahre alt.

Wie berichtet, soll Hikmatullah S. am 18. September seine Schwester in Favoriten abgepasst und mit mehr als einem Dutzend Messerstichen getötet haben. Die Jugendliche musste sterben, weil sie frei nach westlichem Vorbild leben wollte und von zu Hause in eine betreute Einrichtung geflüchtet war. Nachdem es dem Bruder nicht gelungen war, Bakhti zur Heimkehr zu bewegen, soll er zugestochen haben.


Verdächtigem droht nun lebenslange Haft

Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Seine ersten beiden Verteidiger warfen entnervt das Handtuch. Mit Nikolaus Rast ist jetzt bereits der vierte Top-Jurist mit der Causa betraut, nachdem er zuletzt die Verfahrenshelferin Liane Hirschbrich abgelöst hat. Sie soll auch die Mutter im Obsorgeverfahren über die vier minderjährigen Kinder der Familie vertreten, hält sich hierzu jedoch auf Anfrage bedeckt.

Nach ÖSTERREICH-Informationen plant das Jugendamt, die Obsorge über die drei Buben im Alter von zwei bis sieben Jahren und ein schulpflichtiges Mädchen zu übernehmen. Die Behörden glauben, dass die familiären Hintergründe zum Ehrenmord geführt haben. Für Hikmatullah S., dem aufgrund des nun festgestellten Alters eine lebenslange Haft wegen Mordes droht, gilt die Unschuldsvermutung.     

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