Lokalaugenschein

Ludwig machte sich Bild von Unglücksstelle

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Am Abend besuchte der Bürgermeister die tapferen Einsatzkräfte und Anrainer an der Unglücksstelle. 

In einem Gemeindebau in Wien-Wieden ist es am Mittwochnachmittag zu einer schweren Explosion gekommen. Nach der Detonation - die Einsatzkräfte gingen von einer Gasexplosion aus - klaffte ein riesiges Loch in dem mehrgeschoßigen Gebäude an der Ecke Preßgasse /Schäffergasse. Wohnbereiche zwischen dem zweiten und vierten Stock wurden weggerissen, Bauteile und Inventar auf die Straße geschleudert.
 
 

 

Hausexplosion fordert ein Todesopfer

 

 
 
Die Einsatzkräfte standen seit dem Nachmittag im Dauereinsatz. Am Abend machte sich dann auch Bürgermeister Michael Ludwig ein Bild von dem schrecklichen Unglück. "Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und Verletzen. Und vor allem auch bei jenen, die ihr zuhause verloren haben oder nur vorübergehend evakuiert werden mussten. Wien lässt euch nicht im Stich!", schreibt er nach seinem Lokalaugenschein auf Facebook. Zudem richtete er auch noch Worte an die tapferen Einsatzkräfte. "Und mein besonderer Dank gilt allen Einsatzkräften - ihr leistet hervorragende Arbeit!!!", so Ludwig. 
 

14 Verletzte

 
Am Abend war von 14 Verletzten die Rede, darunter zwei Schwerverletzte. Ein 35-jähriger Hausbewohner, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in seiner Wohnung befand, dürfte von herabfallendem Mauerwerk getroffen worden sein. Der Mann erlitt Knochenbrüche, Rissquetschwunden und schwere innere Verletzungen. Wie kurz vor 22.00 Uhr vom Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) in Erfahrung zu bringen war, hat sich sein Zustand mittlerweile stabilisiert. Lebensgefahr war keine mehr gegeben. Bei dem zweiten Schwerverletzten handelt es sich um einen 54 Jahre alten Mann, der von Glassplittern getroffen wurde und Schnittverletzungen davongetragen hat. Die zwölf Leichtverletzten wurden teilweise in häusliche Pflege entlassen. Der andere Teil musste zur Beobachtung und zur weiteren medizinischen Behandlung in verschiedenen Krankenhäusern bleiben.
 
Das einsturzgefährdete Wohnhaus wurde evakuiert. Vor dem Gebäude wurde fieberhaft nach möglicherweise Verschütteten gesucht. Tonnenschwerer Schutt dürfte einen Pkw unter sich begraben haben, in dem bis zu zwei Personen vermutet wurden. "Wir haben ganz schwache Kratzgeräusche registriert, sehr schwache Klopfgeräusche", schilderte der Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, Christian Feiler, der APA. Und weiter: "Es ist ein Schuttkegel. Was nicht in das Haus hineingefallen ist, ist herausgefallen. Es sind mehrere Tonnen an Schutt, die wir umgraben."
 
Per Schallortung habe man wegen der Schwäche des Signals keine genauere Ortung bekommen. Die Rettungshunde hätten aber ebenfalls angeschlagen. Man habe die Suchmannschaften geteilt - in Feuerwehrleute, welche im Haus weiter suchten, und solche, welche den Schuttkegel angingen. Man gebe nicht auf, bis man sichergestellt habe, dass sich niemand mehr unter den Trümmern befindet, sagte Feiler. Die Klärung, ob es noch weitere Abgängige gebe, sei auch schwierig, weil die Urlaubssaison gerade angefangen habe.
 
 

Keine Personen unter Schutthaufen, aber noch drei Vermisste

 
Kurz nach 23 Uhr dann ein erstes Aufatmen. Unter einem Schutthaufen über Autos in der Preßgasse sind keine Personen gefunden worden. Das sagte Polizeisprecher Harald Sörös. Drei Personen wurden noch vermisst - es handelte sich um Hausbewohner, zu denen es bisher keinen Kontakt gab. Das heiße aber nicht, dass diese sich zur Unglückszeit im Gebäude befunden hätten.
 
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Rettungskräfte im Dauereinsatz

 
Die Feuerwehr durchsuchte das Gebäude in den Nachtstunden von unten nach oben. "Suchen und sichern" lautete das Motto. Der Einsatz werde die ganze Nacht andauern, hieß es.
 
In einem Gemeindebau ist es am Mittwochnachmittag zu der schweren Explosion gekommen. Nach der Detonation klaffte ein riesiges Loch in dem mehrgeschoßigen Gebäude an der Ecke Preßgasse /Schäffergasse. Wohnbereiche zwischen dem zweiten und vierten Stock wurden weggerissen, Bauteile und Inventar auf die Straße geschleudert.
 

 

Eltern & Kinder hatten Riesen-Glück

 
   In unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle befinden sich eine Volksschule und eine Neue Mittelschule. Wie ein Anrainer der APA mitteilte, sollen sich 30 bis 40 Minuten vor dem Unglück noch Kinder und Eltern, die ihre Kleinen von der Nachmittagsbetreuung abholten, auf der Straße befunden haben. Später wurden die Schulen vorübergehend geöffnet, wo evakuierte Bewohner und besorgte Angehörige gelabt wurden.
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