Keine Lizenz mehr:

Polizei-Razzia im "Pokerkönig"-Casino

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Pokersalon-Betreiber sieht sich weiter im Recht.

Wien. Der Pokercasino-Betreiber Peter Zanoni hat seit 1. Jänner keine Lizenz für seine österreichweit 13 Salons mehr. Gestern Donnerstag stand die Finanzpolizei vor der Tür und führte in seinem Casino in Wien-Simmering eine Razzia durch.

Für den "Pokerkönig" Zanoni war die Hausdurchsuchung "rechtswidrig", wie er am Freitagmittag zur APA sagte. Weil eine Übergangfrist für Pokersalons mit Jahresende 2019 auslief, dürfen keine Karten mehr in Zanonis Spielstätten verteilt werden. Pokern darf man seit Jahresbeginn nur noch in den Spielbanken des teilstaatlichen Glücksspielkonzerns Casinos Austria.

Zanoni will das Aus nicht hinnehmen

Zanoni selbst will das Aus nicht hinnehmen und verweist auf laufende Anträge beim Verfassungsgerichtshof (VfGH). Auch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) habe er angerufen, weil es rund um Poker keine unionsrechtliche Kohärenzprüfung gebe.

Man lote momentan die rechtlichen Möglichkeiten aus, ob die Poker-Casinos heute, Freitag, aufsperren. Dies sei noch nicht fix, sagte Zanoni. Bisher betreibt er in Österreich 12 Concord Card Casinos und das Montesino-Casino in Wien-Simmering. Rund 600 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, der Umsatz mit Tischgeld und Gastronomie lag nach Zanonis Angaben zuletzt bei rund 30 Mio. Euro.
 
Der Pokersalon-Betreiber liegt seit fast drei Jahrzehnten mit den Steuerbehörden im Clinch und prozessiert vor Gericht. 2019 führten Abgabenforderungen der Finanzbehörden in dreistelliger Millionenhöhe zur Insolvenz mehrerer Gesellschaften aus Zanonis Firmengeflecht.
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