6-fach-Killer

Russischer Mafia-Boss wird ausgeliefert

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Das Gericht erklärte die Auslieferung des Auftragkillers für zulässig.

Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) hat am Dienstag die Auslieferung eines angeblichen russischen Auftragskillers für zulässig erklärt, daran aber mehrere Bedingungen geknüpft. Anatoly R. (38) wird vorgeworfen, im Raum Nowosibirsk an einer kriminellen Organisation beteiligt gewesen zu sein und von 1997 bis 2004 mehrere Mordanschläge persönlich vollzogen oder diese zumindest angeordnet zu haben.

Der Mann, der unter einem falschen Namen in Wien gelebt und bei einer Baufirma gearbeitet hatte, war im Februar 2014 nach einem gezielten Hinweis von einer Sondereinheit der Polizei festgenommen worden. Er soll in Sibirien der berüchtigten "Trunov-Brigade" angehört haben und neben Auftragsmorden auch für Schutzgeld-Erpressungen, Waffenhandel und Bestechung von Amtsträgern verantwortlich gewesen sein, ehe er sich ins Ausland absetzte. Der 38-Jährige bestreitet das. Er sieht sich als Kritiker, der in seiner Heimat Korruption aufgedeckt habe und dafür nun von der russischen Justiz "mundtot" gemacht werden soll. "Ich ersuche Sie, die Auslieferung nicht zu genehmigen. Ich bin mir sicher, sollte ich ausgeliefert werden, werde ich umgebracht", appellierte er im Justizpalast an den Drei-Richter-Senat, der über das Ersuchen der russischen Behörden zu entscheiden hatte.

 

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