Attacke am Rathausplatz

Schweizer Grapsch-Opfer: Politiker will ihr die Strafe zahlen

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Sie wurde in Wien begrapscht und brach dem Täter reflexartig die Nase. Danach wurde sie angezeigt.

Eine 21-Jährige hat in der Silvesternacht am Rathausplatz in der Wiener Innenstadt einem jungen Mann die Nase gebrochen, der zuvor ihr und anderen Frauen auf das Gesäß gegriffen hatte. Laut Polizei dürfte ihn das Belästigungsopfer reflexartig beim Umdrehen geschlagen haben. Der 20-Jährige erlitt einen Nasenbeinbruch und blutete. Er wurde von der Rettung in ein Krankenhaus gebracht.
 

Beide wurden angezeigt

Passanten hatten nach dem Vorfall um 1.30 Uhr die Polizei zum Rathausplatz gerufen, der in der Nacht auf 1. Jänner ein Fixpunkt am jährlichen Silvesterpfad inklusive offiziellem Feuerwerk war. Zeugen sagten aus, dass mehrere Frauen von dem Afghanen begrapscht worden waren, erläuterte Polizeisprecher Harald Sörös am Mittwoch.
 
Der 20-Jährige erhielt eine Anzeige wegen sexueller Belästigung. Die 21-Jährige, die in einer Gruppe unterwegs war, wurde wegen Körperverletzung angezeigt.
 

Politiker will Strafe zahlen

 
Der Fall sorgte in Österreich und in der Schweiz für Aufregung. Nun schaltete sich auch der Schweizer Politiker Christoph Blocher, der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP), in den Fall ein. "Sollte die Frau bestraft werden, dann zahle ich ihr gerne die Buße", sagte er in der Sendung "Teleblocher". Er zeigt sich, ob der folgenden Anzeige, entrüstet: "Wie soll sich eine Person sonst wehren, wenn sie nicht mal das tun kann."
 
Er gibt sogar zu, dass er auch zugeschlagen hätte, wenn jemand versucht ihm die Geldtasche zu stehlen. "Natürlich kann man dann noch sagen, dass es unverhältnismäßig sei - aber naja gut!", so der SVP-Politiker.
 
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