Verdächtige entlassen?

Tote Freundin in DSDS-Hotel: AKH im Zwielicht

Teilen

Wenige Stunden, bevor Jenni Z. ihre Freundin erdrosselt haben soll, war sie auf der Psychiatrie.

Wien. Sie selbst ist felsenfest davon überzeugt, psychisch gesund zu sein (und nur körperlich unter einer unheilbaren Krankheit zu leiden). Dennoch konnte sie von ihrer ­Lebensgefährtin Sarah D. (25) überzeugt werden, sich auf die Psychiatrie ins AKH zu begeben – ÖSTERREICH berichtete. Sarah, die die 31-Jährige laut dem Umfeld des Paares über alles geliebt hat, soll sogar eine Nacht mit ihr dort verbracht haben.

Doch schon am nächsten Tag wurde die Patientin – angeblich vollgepumpt mit Mittel gegen Schizophrenie und manische Zustände – aus der Behandlung entlassen. Eine akute Selbst- oder Fremdgefährdung konnten die AKH-Ärzte nicht erkennen. Wohl eine krasse Fehleinschätzung! Nur wenige Stunden darauf, in der Nacht von Freitag auf Samstag, den 15. September, erwürgte Jenni in einem DSDS-Casting-Hotel in Favoriten ihre lesbische Freundin.

Ausnahmezustand. In ihrer ersten Einvernahme sprach die Verdächtige unter anderem auch davon, dass die Tabletten bzw. die Pharmaindustrie schuld daran waren, dass sie in dem Hotelzimmer „nicht sie selbst“ und in einem „totalen Ausnahmezustand“ war. Es gilt die Unschuldsvermutung. Laut Anwältin Liane Hirschbrich wurde wieder einmal der Psychiater Peter Hofmann bestellt, um den Geisteszustand von einem ihrer Mandanten zu überprüfen. Er begutachtete einst den Amokfahrer von Graz oder den Hadishat-Killer Robert K. (wobei hier die Expertise noch immer aussteht).

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo