Feuerwehr verhinderte Schlimmeres

Versuchte Brandstiftung: 15 Monate Haft

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Ein Maler zündete in seiner Wohnung Terpentin und wurde nun zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt.

Wien. Nur dank des raschen Eingreifens der Wiener Berufsfeuerwehr ist es im vergangenen April in Wien-Währing nicht zu einer Katastrophe gekommen. Ein Maler verschüttete in seiner Wohnung Terpentin und zündete die brennbare Flüssigkeit an. Er wurde wegen versuchter Brandstiftung rechtskräftig zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt.

Die Verhandlung vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Wolfgang Etl) weckte unweigerlich Erinnerungen an die Hausexplosion in der Pressgasse, wo Ende Juni ein junger Mieter Gas in seiner Küche ausströmen ließ und das Gas-Luft-Gemisch entzündete. Neben dem Verursacher starb eine weitere Hausbewohnerin, 15 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Das Gebäude musste abgerissen werden.

Der Maler war am 22. April von einer Geburtstagsfeier nach Hause gekommen. Dort geriet er in einen psychischen Ausnahmezustand. Er übergoss seine Bilder und Staffeleien mit Terpentin und zündete diese an. Als das Wohnzimmer in Vollbrand stand, habe er schnell die Wohnung verlassen, bei mehreren Nachbarn geklopft, "Feuer!" gebrüllt und sei schließlich aufs Dach gelaufen.

Dort barg ihn die Feuerwehr, die ausgesprochen rasch zur Stelle war und daher ein Übergreifen der Flammen auf andere Wohnungen und Gebäudeteile verhindern konnte. Die Räumlichkeiten, in denen der Maler gelebt hatte, wurden jedoch komplett zerstört.

Ein Sachverständiger kam zum Schluss, dass ohne unverzügliche Brandbekämpfung jedenfalls eine Feuersbrunst entstanden wäre. Bei einem Strafrahmen von einem bis zu zehn Jahren kam der bisher Unbescholtene mit 15 Monaten auf Bewährung davon. Überdies wurde der Mann gerichtlich dazu verpflichtet, seine Psychotherapie fortzusetzen und seiner Ex-Vermieterin den Schaden zu ersetzen. Das Urteil ist rechtskräftig.

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