3 Monate alter Bub ins Koma geschüttelt

Baby im Koma: Verdacht auch gegen Mutter

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Mittlerweile wird in der entsetzlichen Causa sogar schon wegen Mordversuchs ermittelt.

Wien. Der Hauptverdächtige und in den Kommentaren der sozialen Netzwerke bereits verurteilte, aber noch immer mutmaßliche Täter im Fall des Liesinger Babys, das jetzt im SMZ Ost liegt, ist der 35-jährige Kindsvater des drei Monate alten Buben. Der Vertreter wird von der Mutter des Kindes, die sich das alles nicht erklären kann und die nur auf freiem Fuß angezeigt wurde, massiv belastet: Er habe das Kind einige (nicht aufeinanderfolgende Tage) allein beaufsichtigt – und erst ihr wäre aufgefallen, dass ihr Sohn kaum mehr isst, nur noch schläft und unnatürliche Geräusche von sich gibt.
 
Video zum Thema: Baby in Lebensgefahr: Vater in U-Haft
 

ER durfte Kind erst nach
 Vaterschaftstest sehen

Wie berichtet, alarmierte die 30-Jährige, die vor der Karenz als Sekretärin und Gogo-Tänzerin mit auffälligsten Tattoos arbeitete, Donnerstagnachmittag die Rettung. Die holte das Baby umgehend samt Mutter aus dem Genossenschaftsbau ab und brachten beide ins Spital. Nach ersten Untersuchungen wurde das Kind ins SMZ Ost verlegt, wo die Ärzte dann frische Verletzungen am Gehirn, aber auch ältere, schon länger zurückliegende Verletzungen feststellten.
 
Das ist insofern bemerkenswert und könnte zur Entlastung des 35-Jährigen beitragen, als das Umfeld des einheimischen Wieners gegenüber ÖSTERREICH versichert, dass der Verdächtige (über den am Sonntag die U-Haft verhängt wurde) erst seit circa ­einem Monat überhaupt Kontakt zu seinem Sohn hatte.
 
Ein Informant: „Das Paar war unter anderem wegen der ständigen Ausraster nicht mehr zusammen. Er wohnte zuletzt woanders, und ihm wurde anfangs jeder Kontakt zum Kind verwehrt, bis er von sich aus einen Vaterschaftstest veranlasste. Der war dann positiv, und erst seitdem durfte er seinen Sohn sehen.“
 
Das Verhältnis zwischen dem Paar indes soll sich überhaupt nicht gebessert haben. Die Rede ist Drohungen und Erpressungen der angeblich äußerst labilen Kindsmutter (für die ebenfalls die Unschuldsvermutung gilt) gegenüber ihrem Ex, dem sie – übrigens gespeicherte – Sprachnachrichten schickte, wo sie ihr eigenes Kind wüst beschimpfte: „Ich kann neben dem Bankert nicht schlafen.“ Andererseits soll sie den Kindsvater kaum mit dem Sohn allein gelassen haben. Um 22 Uhr ging er immer nach Hause in die eigene Wohnung. Der Verdacht der Freunde des Mannes: Dass mit dem als möglicherweise zu gutmütig beschriebenen 35-Jährigen der Falsche in ­U-Haft sitzt. Die Ermittlungen laufen. (kor)
 

Zustand des Buben nach Not-OP weiter kritisch

Selbst wenn der drei Monate alte Bub wieder aus dem Koma erwacht, sieht es düster aus.
 
Wien. Die gesundheitliche Situation des Kindes habe sich leider nicht verändert. Das bestätigte am Sonntag eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Wie ÖSTERREICH berichtete, wurde der Säugling, der durch das wiederholte Schütteln Blutungen im Hirn erlitten hat, noch am Donnerstagabend im SMZ Ost notoperiert und hernach in ein künstliche Koma versetzt. Die Verletzungen sind allerdings so schwerwiegend, dass mit Sicherheit lebenslange Behinderungen zu erwarten sind. Ein normales Leben ohne pflegerische Unterstützung wird das bedauernswerte Kind nie haben können.
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