Schäden zu groß

Wiener Nordbahnhalle wird abgerissen

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Erhalt laut Stadt und ÖBB "weder technisch sinnvoll, noch ökonomisch vertretbar" 

Die Nordbahnhalle in Wien-Leopoldstadt wird abgerissen. Der Abbruch des durch einen Brand am 10. November schwerbeschädigte Gebäude startet bereits am morgigen Dienstag, wie Stadt Wien und ÖBB in einer gemeinsamen Aussendung am Montag bekannt gaben. Eine "Rettung" der Halle für eine etwaige Bespielung im Jahr 2020 sei "weder technisch sinnvoll, noch ökonomisch vertretbar", so die Begründung.
 
Techniker sowohl der Stadt als auch der Bundesbahnen seien zu dieser Einschätzung gekommen, hieß es: "Die Tragfähigkeit der Konstruktion wurde durch die hohe Temperatureinwirkung so stark geschädigt, dass die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist." Die Abrissarbeiten werden voraussichtlich bis Ende Jänner 2020 dauern. Der Standort bleibt danach unbebaut und wird Teil des neuen Grünraums im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnviertel - "Freie Mitte" genannt.
 

Brandursache weiter unklar

Die Ursache für den Brand ist nach wie vor ungeklärt. Der polizeiliche Abschlussbericht werde aber noch im Dezember erwartet, hieß es in der Aussendung. Das Resultat habe aber keinen Einfluss auf die Entscheidung zur Schleifung der Halle.
 
Der in den 1960er-Jahren errichtete Bau diente den ÖBB einst als Lagerhalle und war bis Ende 2016 an eine Lebensmittelfirma verpachtet. Danach wurde das Objekt bis zum diesjährigen Sommer als temporäres Kultur- und Ausstellungszentrum genutzt. Eine Bürgerinitiative - sie vermutet Brandstiftung hinter dem Vorfall - setzte sich für den Erhalt und eine weitere Bespielung ein. Deshalb kam es vorerst nur zu einem Teilabriss der Halle. Für den Restbestand wollten ÖBB und Stadt eine eventuelle weitere Zwischennutzung im kommenden Jahr prüfen. Der Brand am 10. November machte dann jegliche Überlegungen dazu obsolet.
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