Kritik an Tourismus-Konzernen

Donauschifffahrt: Anrainer klagen über Fäkalien im Wasser

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FPÖ-Klubobmann: "Donau darf nicht zur Kloake der Kreuzfahrtschiffe verkommen!"

Der Kreuzfahrttourismus auf der Donau stößt bei Grünen und FPÖ in Niederösterreich auf Kritik. Vermehrt würden sich Anrainer, wie etwa in der Wachau, über Müll-Verschmutzung im Wasser beschweren. Landessprecherin der Grünen, Helga Krismer erklärt, dass es zwar eigene Stationen für die Entladung des Schiffsmülls gebe, werde Abfall oft direkt in die Donau abgepumpt.
 
Laut einer umfangreichen Studie aus dem Vorjahr mit 4.000 Wasserproben dürften solche Berichte keine Einzelfälle sein. Demnach weist das Donauwasser eine hohe Belastung mit Fäkalkeimen auf - vor allem im ufernahen Bereich. Diese Verschmutzung stamme vorwiegend vom Menschen, so das Ergebnis der Studie.
 
Mit einer Anfrage an Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) wollen die Grünen nun aufklären, welche Maßnahmen das Land unternimmt. "Wie oft wird die Entsorgung der Schiffsabfälle kontrolliert und wie geht das Land gegen die Verschmutzung der Donau durch Fäkalien und Speisereste vor?" Denn derzeit tue das Land nichts, so Krismer.
 

FPÖ-Klubobmann: "Kacke ist am Dampfen"

FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz kritisierte, dass die Donauschifffahrt für ausländische Konzerne ein Riesengeschäft sei, die Bewohner damit aber nur Nachteile hätten. "Bisher war man auf die Wasserqualität der Donau immer stolz und der Fluss wurde deshalb auch immer gerne von den Bewohnern als Badeziel genutzt. Mit dieser unverfrorenen Vorgangsweise kann man Menschen, insbesondere Kinder, aber nicht mehr getrost in der Donau baden lassen. So wird der 'Lebensraum Donau' zerstört. Jetzt ist nicht nur die sprichwörtliche 'Kacke am Dampfen' - das ist nicht länger hinnehmbar. Ich werde im Rahmen meiner politischen und rechtlichen Möglichkeiten alles ausschöpfen, dass diesen Umweltsündern das Handwerk gelegt wird", bekräftigte Rosenkranz.
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