Polizisten werden durch Tschetschenen verletzt - doch es passiert kaum etwas.
Die beiden brutalen Angriffe auf Polizisten zu Weihnachten durch tschetschenische Banden haben das Land empört. Während drei Polizisten teils schwer verletzt wurden, fasste die Justiz die Schläger mit Samthandschuhen an. Nur einer von zehn Verdächtigen musste in U-Haft, die anderen dürfen weiter ihr Unwesen treiben. „Streicheljustiz“ war noch der höflichste Kommentar zum Vorgehen der Strafverfolger – für viele ein Justizskandal.
Komplizen nur auf freiem Fuß angezeigt
Wie berichtet, griffen junge Tschetschenen an Heiligabend vor einem Gürtellokal die wegen einer Schlägerei alarmierten Polizisten an. Ein 18-jähriger Kickboxer sprang einem Beamten mit dem Knie derart ins Kreuz, dass dieser später zusammenbrach und mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert werden musste. Der junge Angreifer ist der Einzige, der in Haft genommen wurde, fünf Komplizen blieben weitestgehend unbehelligt. Am Stefanitag ein ähnlicher Vorfall: Diesmal wurde einer Polizistin im Einsatz die Hand gebrochen. Von vier Tätern wurden nur zwei wegen Körperverletzung angezeigt, das komplette Quartett blieb auf freiem Fuß.
„Österreich ist das einzige Land in Europa, wo auf Polizisten eingeprügelt wird und die Verursacher fast keine Konsequenzen zu befürchten haben“, postete ein wütender User auf Facebook. Innenminister Herbert Kickl (FP) hat inzwischen eine härtere Gangart gegenüber straffälligen Tschetschenen angekündigt.