Sind 5 Minuten Verspätung Schuld an ÖBB-Crash?
Zu dem Zugsunglück kurz nach dem Bahnhof Kritzendorf bei Klosterneuburg kam es Freitagabend um 17.50 Uhr. Wie ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger gegenüber ÖSTERREICH bestätigt, waren ein Regional-Zug aus Krems – der hier durchfährt – und die S40, die aus der Station Kritzendorf ausfuhr, beide in Fahrtrichtung Wien unterwegs, als es zu dem Zusammenstoß kam.
Weihnachtswunder und "menschliches Versagen"
Doppelstock-Waggons. Wie Betroffene, die in dem REX-Zug sowie in der Schnellbahn saßen, schildern, passierte alles wie aus heiterem Himmel: "Es machte einen irren Krach. Wer stand, wurde zu Boden geschleudert." Auch in den Sitzen wurden die Reisenden nicht vom Aufprall verschont. Dabei kann man von einem Weihnachtswunder sprechen, dass nur bis zu sechs Passagiere mittelschwer und mindestens 6 weitere leicht verletzt wurden.
Die Helfer waren jedenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort. Drei Feuerwehren, neun Notarzt- und 21 Rettungsautos sowie ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz.
Fehler. Zur Unfallursache äußerte sich noch am Abend der neue Verkehrsminister Norbert Hofer: „Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist.“ Die Unfallkommission des Bundes ist bereits am Ermitteln. Die Aufräumarbeiten werden mindestens ein bis zwei Tage dauern. Hahslinger: „Es sind über Weihnachten aber genügend ÖBB-Mitarbeiter im Dienst.“ Zur Ursache wird gemunkelt, dass der Regionalzug fünf Minuten Verspätung hatte und der S-Bahn-Führer ein Signal falsch interpretierte, zur Weiche losfuhr – und seitlich in den REX donnerte. (kor)