104 Mio Euro

150 neue Fahrzeuge für unser Heer

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Das Bundesheer bekommt 150 neue Mehrzweckfahrzeuge um 104 Mio. Euro sowie ein neues Funksystem.

Durchgesetzt haben sich im Bieterverfahren - unter anderem gegen Steyr - die italienischen "IVECO". Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) verspricht trotzdem 51 Prozent Wertschöpfung für Österreich. Von einer österreichischen Firma kommt das neue Flugfunksystem für 20 Mio. Euro, das ebenfalls angeschafft wird.

Shoppingtour geht weiter
Damit ist die Einkaufsliste des Bundesheers freilich noch lange nicht zu Ende. Geplant ist in nächster Zeit auch der Kauf weiterer 150 Fahrzeuge der Kategorie Allschutzfahrzeuge um etwa 140 Mio. Euro, ein "Facelifting" für die Hubschrauber "Agusta Bell 212" um rund 63 Mio. Euro und ein Ersatz für die veralteten Trainingsflugzeuge Saab-105.

Panzer enorm kältesicher
Die IVECO-Fahrzeuge werden als Transport-, Patrouillen- und Aufklärungsfahrzeuge in erster Linie bei Auslandsmissionen verwendet werden. Sie sind gegen Beschuss, Minen und Sprengfallen geschützt und auf Temperaturen von minus 30 bis plus 50 Grad Celsius ausgelegt. Die Einführung des Systems beginnt im heurigen Jahr, bis 2010 sollen 50 Stück geliefert sein, Generalstabschef Edmund Entacher rechnet mit einem Abschluss bis 2013. Die Nutzungsdauer beträgt "theoretisch" 15 Jahre, beim österreichischen Bundesheer werden es in der Praxis wahrscheinlich 30 Jahre werden, meinte Entacher augenzwinkernd.

Kein österreichischer Hersteller
Dass sich ein italienisches Produkt (IVECO ist zu 100 Prozent im Eigentum von Fiat) durchgesetzt hat, begründeten Darabos und Entacher mit dem Preisleistungsverhältnis. So sind die Italiener laut Entacher um etwa 109.000 Euro pro Fahrzeug billiger gewesen als das Steyr-Produkt. Das Verfahren sei "sauberst durchgezogen", "wir sind wasserdicht", so Entacher. Darabos sprach von einem "Qualitätsschub" für das Bundesheer.

Das Flugfunksystem kommt von der österreichischen Firma "Frequentis". Die Modernisierung wird sich über die Jahre 2009 bis 2011 erstrecken. Das alte System war seit 1971 im Einsatz.

Budgetär sind die jüngsten Investitionen abgesichert, ebenso das Update der "Agusta Bell 212", die den Kern der Hubschrauber-Flotte bilden und die weiteren 150 Allschutzfahrzeuge. Noch offen ist hingegen die Nachfolge der fast 40 Jahre alten Saab-105-Trainingsflugzeuge. Diese wird laut Darabos erst diskutiert werden - vielleicht noch heuer oder auch 2010.

Gerüchte über die Anschaffung von Eurofighter-Doppelsitzern zu Trainingszwecken wies er kategorisch zurück. Bei der Pilotenausbildung ist eine Kooperation mit Italien geplant, die Typeneinschulung für die Eurofighter bleibe aber nach derzeitigem Stand in Deutschland, sagte Entacher.

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