Nationalbanker

80.000 Euro Rente im Jahr

Teilen

Den Luxus-Pensionen im öffentlichen Sektor soll es jetzt an den Kragen gehen: Bis zum Jänner müssen Reformvorschläge auf den Tisch.

Der jüngste Einkommensbericht des Rechnungshofs legt das Luxus-Pensionssystem in der Nationalbank schonungslos offen: Zwar bekommen Nationalbanker, die nach 2007 ins Unternehmen eingetreten sind, nur noch eine ASVG-Pension. Zwar wurde das OeNB-Pensionssystem 1993 und 1997 reformiert. Tatsache bleibt aber: 1.297 Nationalbank-Pensionisten kosten pro Jahr 103 Millionen Euro. Das macht eine Durchschnittspension (vom Portier bis zum Direktor) von 79.414 Euro brutto.

Laden Sie sich hier den kompletten Einkommensbericht herunter.

Rücklagen von 2,1 Mrd.
Kein Wunder: Nationalbanker, die vor 1993 eingetreten sind, gehen nach 35 Arbeitsjahren mit 55 (!) in Pension und erhalten bis zu 85 Prozent des Letztgehalts. Unter diese Regelung fallen immerhin 1.000 aktive und pensionierte Nationalbanker. Wer vor 1998 angestellt wurde, muss 40 Jahre arbeiten und bekommt immer noch 80 Prozent der Bezüge. Ebenfalls skurril: Während es 1.297 OeNB-Pensionisten gibt, arbeiten nur noch 1.102 Beschäftigte bei der OeNB.

Die Nationalbank ist absolute Spitze im öffentlichen Pensionsdschungel: Sie musste Rücklagen von 2,1 Mrd. Euro aufbauen. Selbst der für seine hohen Gagen bekannte Stromsektor scheint da fast nur noch unter „ferner liefen“ auf: 825 Mio. Euro werden hier für Pensionen bereit gehalten. Allerdings: Pensionsleistungen gab es 2008 für 5.806 Personen, konkret wurden insgesamt 74,8 Mio. Euro ausgezahlt. Bis Jänner müssen die öffentlichen Unternehmen – von OeNB bis hin zum ORF – jedenfalls Vorschläge für eine Pensionsreform auf den Tisch legen. Sonst will die Regierung per Gesetz eingreifen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.