Ex-Botschafter Aliyev

Anklage wegen Doppel-Mordes

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Rakhat Aliyev, der in Wien in U-Haft sitzt, soll wegen Doppelmordes angeklagt werden.

In seiner Heimat wurde Rakhat Aliyev (52) wegen Amtsmissbrauchs, Betrugs und Körperverletzungen in Abwesenheit zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Rückblende: 2007 verschwanden Zholdas Timraliyev und Aybar Khasenov. Die beiden Männer waren Bankmanager bei der Nurbank, Aliyev war Mitgründer und Hauptaktionär. Er gab an, Timraliye und Khasenov hätten sich in die Karibik abgesetzt. Im Mai 2011 der schockierende Fund: Die zersetzten Leichen der Männer wurden in Säurefässern entdeckt.

Aber Aliyev, der sich als Botschafter in Österreich aufhielt, beteuerte seine Unschuld, gab an, Opfer einer kasachischen Polit-Intrige zu sein. Österreich lieferte ihn nicht aus.

Doch jetzt zieht sich die Schlinge um Aliyevs Hals immer enger zu: Die in der Causa Aliyev zuständige Staatsanwältin sprach gegenüber Ö1 von einer erdrückenden Beweislast und einer „geschlossenen Indizienkette, die Aliyev des Mordes an den zwei Bankmanagern dringend verdächtig macht“. Die Ermittlungen gegen den Ex-Botschafter hatten bereits im Juni begonnen. Seitdem sitzt Aliyev in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft. Nun stehe die Anklage laut Ö1 kurz bevor.

Mafiöse Strukturen – auch Geheimdienst involviert
Bei einer Hausdurchsuchung im Sommer beim ­kasachischen Ex-Geheimdienst-Chef Alnur Mussayev war ein schriftliches Mord-Geständnis von Aliyev gefunden worden. Das stellte sich später zwar als Fälschung ­heraus, hatte aber den Stein ins Rollen gebracht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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