Grüner Landesrat fordert Konsequenzen

Anschober: "Gudenus muss zurücktreten"

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Rudi Anschober erklärt die Klage gegen Johann Gudenus.

Wien. Aus dieser Affäre kommt Johann Gudenus nicht mehr so schnell heraus. Nachdem der FPÖ-Klubchef einen afghanischen Lehrling fälschlich beschuldigt hatte, sich an einer ­terroristischen Vereinigung beteiligt zu haben, wird jetzt eine Klage gegen ihn eingereicht, die ihn teuer kommen könnte.

Staatsanwaltschaft Wels stellt Ermittlungen ein

Denn die Staatsanwaltschaft Wels gab am Freitag auch offiziell bekannt, „dass der Beschuldigte mit dem angezeigten Sachverhalt nichts zu tun hat“. Die Ermittlungen gegen den Asylwerber, der derzeit in Neumarkt am Hausruck lebt, wurden eingestellt.

Kreditschädigung, üble Nachrede, Unterlassung

Der grüne Landesrat Ru­di Anschober empört sich im ÖSTERREICH-Interview: „Hätte Gudenus nur einen Funken Anstand, würde er sich bei dem jungen Mann entschuldigen.“ Er bereitet jetzt die Klage vor, die voraussichtlich kommende Woche eingebracht wird. Die Vorwürfe lauten Unterlassung, üble Nachrede und Kreditschädigung. Laut Medienanwalt Peter Zöchbauer droht Gudenus damit eine Entschädigungszahlung von 20.000 Euro. Anschober fordert außerdem den Rücktritt von Gudenus.

Dieser wollte am Freitag nichts mehr zu der Causa ­sagen. Aus dem FPÖ-Klub hieß es: „Für uns ist die Sache erledigt.“

Gudenus verweigert eine Entschuldigung und hält die Verwechslung für „bedauerlich“.

Debora Knob

Anschober erklärt die Klage gegen Gudenus

ÖSTERREICH: Welche Schlüsse ziehen Sie aus der offiziellen Einstellung der Causa?

Rudi Anschober: Da gibt es eine ganze Palette von Konsequenzen. Man kann jetzt sicher nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Hätte Gudenus nur einen Funken Anstand, dann würde er nach Neumarkt fahren und sich bei dem jungen Mann entschuldigen. Gudenus ist außerdem als Klubobmann völlig ungeeignet. Die Forderung lautet Rücktritt.

ÖSTERREICH: Wird es eine Klage geben?

Anschober: Wir bereiten das gerade vor. Es gibt eine Palette von Handlungsmöglichkeiten: Unterlassung, üble Nachrede, Kreditschädigung …

ÖSTERREICH: Wird der betroffene Lehrling selbst klagen, oder machen Sie oder die Grünen das?

Anschober: Er hat die meisten Möglichkeiten, denn er war immer klar identifizierbar, weil ihn der Bundespräsident besuchte.

ÖSTERREICH: Wie geht es ihm jetzt?

Anschober: Er braucht jetzt einmal Ruhe, denn die Woche war der abso­lute Horror für ihn. So kann man Menschen ruinieren.

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