Forderungen ignoriert

OÖ kritisiert Prager Atomaufsicht

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Oberösterreich hatte von Tschechien mehr AKW-Sicherheit gefordert.

Oberösterreich ist über die tschechische Behörde für atomare Sicherheit (SÚJB) verärgert: Deren Leiterin Dana Drábová reagiere auf Anliegen wie etwa die Verbesserung der bestehenden Notfallpläne "völlig unzureichend", kritisierte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) am Freitag via Presseaussendung. In einem Schreiben habe Drabova lediglich regelmäßigen Informationsaustausch mit den Vertretern des Umweltministeriums zugesichert.

Oberösterreich forderte von Premier Nečas Verbesserungen
Oberösterreich hatte in einem Brief an den tschechischen Premierminister Petr Nečas nicht nur ein Überdenken der Atomstrategie der Tschechischen Republik und den Verzicht auf weiteren Ausbau der Kernenergie gefordert, sondern auch eine Sicherheitsüberprüfung bei bestehenden AKW und die Behebung von Mängeln eingemahnt. Außerdem will das Land, dass die existierenden Notfallpläne unter die Lupe genommen und verbessert werden. Spezielles Augenmerk solle dabei auf eine mögliche Nordwetterlage - diese könnte Luft von Temelín nach Oberösterreich transportieren - sowie auf Erkenntnisse aus Fukushima gelegt werden.

Tschechische Behörde ging auf Forderungen nicht ein
Drábová sei in einem Antwortschreiben auf keine einzige der oberösterreichischen Forderungen eingegangen, ist Pühringer enttäuscht. "Tschechien ist offensichtlich noch immer nicht bereit, Konsequenzen aus der Atomkatastrophe in Japan zu ziehen." Drábová hatte danach "keinen Grund zu übereilten und unbedachten Schritten" gesehen. Das größte Erdbeben mit Epizentrum im tschechischen Becken in den vergangenen Jahrhunderten sei nicht stärker als 3,2 auf der Richter-Skala gewesen. Die beiden Atomkraftwerke Temelín und Dukovany seien auf 5,5 ausgelegt, hatte sie beruhigt.

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