Unmut über Wahlausgang

Aufstand gegen den Kanzler

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Nach EU-Wahl: In der SPÖ gibt es immer mehr Unmut über Kanzler Faymann.

Die SPÖ blieb bei der EU-Wahl mit 24,1 % auf Platz zwei – das treibt immer mehr SPÖler auf die Barrikaden: Burgenlands Vize-SPÖ-Chef Peter Rezar kreidet das Ergebnis gar Parteichef Faymann persönlich an – und immer mehr Parteijünger sind seiner Meinung.

So etwa die rebellische Jungabgeordnete Daniela Holzinger. Sie hätte sich mehr sozialdemokratische Themen im Wahlkampf gewünscht: „Es ist dringend an der Zeit, die Basis mehr einzubeziehen.“ Faymann sei jetzt gefordert. Sie drängt wie die Gewerkschaft (siehe unten) auf eine Steuerreform. „Wenn die Koalition das nicht zusammenbringt, muss man sie infrage stellen“, sagt sie zu ÖSTERREICH. Auch die Partei­jugend ist sauer. SJ-Chefin Julia Herr: „Das Wahlergebnis ist ein riesengroßes Rufzeichen.“ Eine Person alleine sei nicht schuld, sie sieht das Problem aber bei der ganzen Führungsspitze.

Kanzler bleibt gelassen: "Schlechte Ratschläge"
SPÖ-Minister und SPÖ-Länderchefs machen Faymann aber die Mauer, auch intern wurde der Aufstand rasch niedergeschlagen: Wien-Chef Michael Häupl ist gegen ein „hysterisches He­rumgrölen“. Faymann gab sich es gelassen: „Schlechte Ratschläge nehme ich nicht entgegen.“

Kathrin Liener

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