Bietet ihm FPÖ 10.000 Euro?

Berater-Job für Strache geplant

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Wie Strache zuerst für seine Frau, dann für sich selbst wahlkämpfen will. 

Offiziell beteuern alle Seiten, dass das FP-Mandat für Philippa Strache – sie kandidiert auf Platz drei der blauen Wien-Liste für den Nationalrat – rein gar nichts mit Heinz-Christian Strache zu tun habe. So soll der Ex-FPÖ-Chef, der über seine eigenen Aussagen im Ibiza-Video – etwa potenzielle Staatsaufträge für Spenden – gefallen war, rein zufällig heute auf sein EU-Mandat verzichten. Ursprünglich kokettierte der einstige Oberblaue damit, das Mandat anzunehmen. Dass wiederum wollte die FP-Spitze um Norbert Hofer und Herbert Kickl verhindern.

Philippa-Mandat ist Teil des Strache-Drehbuchs

Im ÖSTERREICH-Interview hatte Strache freilich unmissverständlich klar gemacht, dass er „zu jung für den Ruhestand“ sei. Das Mandat für seine Frau ist folglich auch nur Teil eins seines Comeback-Plans:

  • Zunächst will der 50-Jährige über seine Facebook-Seite und im September auch persönlich für seine 31-jährige Frau wahlkämpfen. Damit bleibt auch Strache auf der politischen Bühne. Da aber ihr monatliches Abgeordneten-Gehalt von 8.890 Euro nach seiner bisherigen Vizekanzler-Gage von knapp 20.000 Euro – Strache hat zudem Alimentenzahlungen für seine älteren Kinder zu zahlen – wohl für die Familie nicht reichen werde, soll Strache nach der Nationalratswahl einen Beratervertrag erhalten, so FPÖ-Strategen. Rund 10.000 € werden dafür kolportiert.
  • Überlegt werde noch, ob es sich um einen FPÖ-Vertrag oder ein Unternehmen handeln solle.
  • Im Herbst 2020 will Strache als Spitzenkandidat der Wiener FPÖ für die Gemeinderatswahl kandidieren. Das wünsche sich auch die schlecht aufgestellte FPÖ Wien. All diese Pläne würden freilich nur aufgehen, falls die FPÖ nach der Nationalratswahl in keine Regierung käme. 

 

Philippa spaltet jetzt die FPÖ

In der FPÖ reagiert man zutiefst gespalten auf die Kandidatur von Philippa Strache. Immerhin müssen die Blauen mit weniger Mandaten rechnen als 2017. Dementsprechend vor den Kopf gestoßen, ühlen sich einige lang gediente Blaue. Während einige Blaue denken, dass die Kandidatur von Straches Frau ein PR-Coup sei, befürchten andere FPÖler, dass damit auch „HC Strache über unserem Wahlkampf hängt“.     

(Isabelle Daniel)

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