"EU-Heer"

Bundesheer rettet nur einen Österreicher

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Aber: 61 Ausländer flogen mit dem österreichischen Militär aus Ägypten.

Es klingt wie ein "Schildbürgerstreich": An Bord der Bundesheer-Maschine Hercules, die als Sonderflieger in der Nacht auf Dienstag Dutzende Österreicher aus Kairo hätte retten sollen, war in Wirklichkeit gerade einmal ein Österreicher. Die anderen 61 Passagiere kamen aus sechs Nationen: 36 Deutsche, 16 Franzosen, 5 Briten, 2 Tschechen, 1 Chilene, 1 Schweizer – sie alle sind am Dienstag dann aus Wien weiter in ihre Heimat geflogen. Kleinlaute Begründung: Das Bundesheer sei eine europäische Armee.

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Österreicher verpassten Flug

Peter Launsky-Tieffenthal vom Außenministerium: "400 ausreisewillige Österreicher haben sich bei uns gemeldet. Alle hätten in der AUA-Sondermaschine und im Bundesheer-Flieger Platz gehabt. Aber 100 Passagiere haben es wegen der Ausgangssperre nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft."

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Deswegen wurde die Maschine kurzerhand mit Nicht-Österreichern aufgefüllt. Die Passagiere wurden von einer Ärztin und einem Psychologen betreut. Kurz nach vier Uhr früh waren alle heilfroh, aus Kairo weg zu sein. "Am Flughafen kämpften alle um Tickets, es war verrückt", sagt Deema Hassan aus Manchester zu ÖSTERREICH. Die deutsche Botschaft sagte am Dienstag dem Heer "Danke".

Für die 100 "Übriggebliebenen" besteht Hoffnung: Am Dienstag um 16 Uhr startete die nächste Maschine des Bundesheeres. Über Nacht blieb der Flieger auf Kreta. Grund: Für heute ist in Ägypten wieder ein Generalstreik angekündigt. Wenn geflogen werden kann, startet die Maschine nach Kairo oder Luxor – und holt hoffentlich Landsleute heim.

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