Wirbel um Schock-Outfit

Conchita löst Polit-Streit aus

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In den Opernball-Logen war der Star-Gast des Justizministers das Gesprächs-Thema.

Wien. Es war der Aufreger des Opernballs: Conchita Wursts Auftritt in einem weißen ­Latex-Kleid von JC Hoerl und mit Glatze! Nicht nur in den sozialen Medien gingen des­wegen die Wogen hoch: Darf man so auf den Opernball gehen?

Auch am Ball selbst wurde heftig über Conchita diskutiert. Vor allem, weil die Song-Contest-Siegerin auf Ein­ladung von Justizminister ­Josef Moser zum Ball kam. In den Logen war Mosers Star-Gast DAS Gesprächsthema.

Gage? Am Abend machte das Gerücht die Runde, dass Conchita vom Justizministerium eine Gage für ihren Auftritt bekommt. 30.000 Euro würde Conchita für ähnliche Auftritte normalerweise kassieren, hieß es.

Ministerium dementiert. Auf ÖSTERREICH-Anfrage dementiert das Justizministerium diese Gerüchte vehement: „Conchita kam im Zusammenhang mit der Europawahl, weil es ihr ein Anliegen ist, die Menschen aufzurufen, zur Wahl zu gehen. Es gab dafür keine Gage, keinen Vertrag und es sind derzeit auch keine weiteren Projekte mit Conchita geplant“, so eine Sprecherin von Moser.

FPÖ schäumt: "Fremdschämen für Moser"

Bewusste Provokation. Jedenfalls löste Mosers Star-Gast ­einen veritablen Polit-Streit aus. „Moser macht seit einiger Zeit alles, um seine ehemaligen Parteifreunde in der FPÖ zu ärgern“, erklärt ein Regierungsinsider die Einladungspolitik des einstigen FPÖ-Klubdirektors. In der FPÖ sorgte Conchitas Auftritt für Wirbel. Die FPÖ Wien Liesing postete unter ein Bild von Conchita und Moser: „Das neue Dancing-Stars-Paar. Reizend. Viel Erfolg für eure Zukunft. Beiden ist gemein, dass sie in der Politik nichts verloren haben.“ Die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek legte nach: „Ich habe mich gestern fremdgeschämt, fremdgeschämt für Conchita Wurst, fremdgeschämt für Minister Moser und fremdgeschämt, dass diese Bilder aus Österreich in die ganze Welt hinausgingen. Spätestens, wenn Moser am Life Ball womöglich das Bodypainting für sich entdeckt, reicht Fremdschämen wohl nicht mehr aus.“

Kritik auch aus ÖVP. Auch in der ÖVP reagierte man empört auf Moser: „Der ist ein unfassbarer Selbstdarsteller. Jetzt ­ladet er schon Society-Gäste ein, damit er überhaupt vorkommt“, ätzte ein Türkiser.

Hinter dem Vorgehen des Justizministers dürfte politisches Kalkül stecken: Er versuche, sich allen Rücktrittsgerüchten zum Trotz mit einer neuen Strategie vor der Ablöse zu schützen. Moser wolle sich als „Garant der Menschenrechte gegen die FPÖ positionieren“, berichtet ein Regierungsstratege. Genau das betonte auch Conchita bei ihrem ORF-Interview. Ein bewusster Seitenhieb auf die FPÖ ...

Conchita: "Minister und ich stehen für Menschenrechte ein"

In einem Interview mit dem ORF erklärte Conchita, warum sie mit Justizminister Josef Moser auf den Opernball ging: „Ich wurde eingeladen, weil der Herr Justizminister und ich ähnliche Interessen vertreten, vor allem stehen wir für die Erhaltung der Menschenrechte ein. Das ist ein zentrales und wichtiges Thema. Auf diese Einladung komme ich gerne. Es ist unglaublich wichtig, dass wir alle zur EU-Wahl gehen. Wenn wenige Menschen zur Wahl gehen, dann kommt wahrscheinlich das raus, was die wenigsten wollen.

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