Aufstand von Ländern & Lehrern

Deutschklassen: Kraftprobe für Faßmann

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Fünf Länder und die Lehrer wollen die geplanten Deutschklassen zumindest verschieben.

Wien. Viel Feind’, viel Ehr’? Im Fall der neuen Deutschklassen ist das zweischneidig. Bildungsminister Heinz Faßmann will die Klassen ab Herbst einführen, um aus­ländischen Schülern Deutsch beizubringen, bevor sie „Regelschüler“ werden. Am Donnerstag haben die SPÖ-Länder Wien, Burgenland und Kärnten den Konsultationsmechanismus ausgelöst: Die geplanten 40 Millionen Euro reichten nicht aus. Burgenlands Hans Niessl zu ÖSTERREICH: „Wir bewegen uns mit den Reformvorschlägen zurück in die Zeiten von Elisabeth Gehrer.“

Doch auch im schwarzen ­Tirol („sondert Schüler aus“) und im ÖVP-dominierten OÖ ist man skeptisch. OÖ-Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer: „Wir rechnen mit einem Mehrbedarf von 8,4 Mio. Euro.“

Die Lehrer wollen die Deutschklassen um ein Jahr verschieben: „Zu wenig Räume, organisatorische Probleme“, so Lehrervertreter Paul Kimberger. So würden auch österreichische Schüler im Halbjahrestakt in anderen Klassen sitzen müssen. „Das gehört besser geplant.“

Faßmann will dabei bleiben: Künftig soll es ab acht Kindern pro Klasse, die schlecht Deutsch können, eine Deutschklasse für 15 (Volksschule) bis 20 Stunden (Mittelschulen) geben. Das will die Regierung kommende Woche beschließen.

(gü)

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