Wien-Wahl

Drei "Engel" für Schieder

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Hochspannung vor der Wahl zum neuen SPÖ-Chef in Wien: Rathausriege gegen Ludwig.

Das Szenario hat sich in den letzten Tagen dutzendfach wiederholt, wie Insider aus dem Rathaus berichten. Immer wieder wurden Magistratsbedienstete „eingeladen“, bei den Chefs in der Beletage des Wiener Rathauses vorzusprechen.

Schieder-Fans umwerben die Delegierten massiv

Das gemeinsame Markenzeichen dieser Beamten: Sie haben eine Delegiertenkarte für den SPÖ-Parteitag am Samstag in der Tasche und können damit über die Zukunft der wichtigsten Landesorganisation der SPÖ entscheiden.

Gemeinsames Ziel der Spitzen des roten Establishments im Rathaus: Möglichst viele dieser Delegierten sollen davon überzeugt werden, dass sie bei der Wahl für Andreas Schieder und gegen den Kandidaten der Parteibasis in den Flächenbezirken, Michael Ludwig, stimmen.

Vor allem die Frauenriege um Finanzstadträtin Renate Brauner, Sozialstadträtin Sandra Frauenberger und Umweltstadträtin Ulli Sima soll für Schieder extrem aktiv sein. Ob derartige Brachialmethoden nützen, ist aber selbst unter dessen Anhängern umstritten.

Mehrheit.
Im Ludwig-Lager rechnet man jedenfalls weiter mit einer Mehrheit unter den 981 wahlberechtigten Delegierten am Parteitag.

Schließlich schrecke es viele Delegierte eher ab, wenn sie – etwa im Fall von Brauner – von Stadträtinnen angesprochen würden, die bei den letzten SPÖ-Parteitagen regelmäßig im Spitzenfeld derjenigen mit den meisten Streichungen waren.

Mehr als hundert Stimmen sind noch am Markt

Sicher kann sich freilich niemand mehr sein: Denn Insider sagen, dass mehr als jeder zehnte Delegierte inzwischen beiden Seiten die Stimme versprochen hat – um im Fall des Falles auf der Seite der Sieger zu stehen.

Wo diese mehr als hundert Delegierten bei der geheimen Abstimmung ihr Kreu­zerl machen, wird die Wahl entscheiden.

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