Anzeige

EU-Bauer: Ermittlungen wegen Verhetzung

Teilen

Verbalattacken gegen Flüchtlinge via Facebook von Antidiskriminierungsstelle Steiermark angezeigt

Gegen den aus dem Villacher Fasching als "EU-Bauer" bekannten Manfred Tisal wird wegen des Verdachts der Verhetzung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigte am Donnerstag auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung". Tisal hatte im vergangenen Herbst Verbalattacken gegen Flüchtlinge auf Facebook veröffentlicht.

In seinem Posting wetterte er gegen Flüchtlinge "mit Adidas-Schuhen, Nike-Leiberln und Diesel-Jeans mit Smartphones", die diesen gratis zur Verfügung gestellt würden, und bezeichnete sie als "politisch legitimierte Sozialschmarotzer". Die Aufregung war groß, der ORF beendete die Zusammenarbeit mit Tisal, beim Villacher Fasching hatte er schon zuvor aufgehört. Von den Freiheitlichen wurde er hingegen für zahlreiche Veranstaltung im zu Ende gegangenen Landtagswahlkampf engagiert.

Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark wollte die Sache nicht auf sich beruhen lassen und erstattete Anzeige gegen Tisal. Der Akt wurde von der Staatsanwaltschaft Graz an die Anklagebehörde in Klagenfurt übermittelt, bestätigte Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Laut "Kleine Zeitung" wurde Tisal in der vergangenen Woche von Beamten des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung einvernommen. Verhetzung ist nach dem österreichischen Strafrecht mit einer Strafe von bis zu zwei Jahren Gefängnis bedroht.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.