"Eine echte Nea"

EU-Wahl: DAS ist die Spitzenkandidatin der Neos

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Als Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen erlangte sie 2011 erstmals ein wenig öffentliche Aufmerksamkeit. 

Die NEOS schicken mit Claudia Gamon zwar eine junge Kandidatin ins Rennen um die EU-Mandate. An politischer Erfahrung mangelt es der vor einem Monat 30 Jahre alt gewordenen Vorarlbergerin aber nicht. Denn schon vor zehn Jahren stieg sie in das Business ein, damals noch auf Uni-Ebene.

Als Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen erlangte sie 2011 erstmals ein wenig öffentliche Aufmerksamkeit. Da hatte die aus der freiheitlichen Hochburg Nenzing stammende Unternehmertochter nicht nur die Matura absolviert, sondern auch schon Meriten bei ihrem Studium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre verdient. Mittlerweile hat sie längst einen Master-Titel in Sachen International Management.

Den NEOS schloss sich Gamon von Anfang an, sie gehört zu den Gründungsmitgliedern. Die von ihr maßgeblich geprägten Jungen Liberalen wurden in die JUNOS umgewandelt, als deren stellvertretende Vorsitzende sie diente. Massiv in die Schlacht warf sich Gamon bei der vergangenen Landtagswahl in Vorarlberg, wo erstmals der Einzug in ein Landesparlament gelang.
 

Wirtschaftsliberaler Flügel 

Wenig später ging der politische Karriereweg Gamons flott weiter. Als die heutige NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger in den Wiener Landtag wechselte, übernahm Gamon deren Mandat im Nationalrat, übrigens als einzige Frau in ihrer Fraktion. Dort war sie zu allen möglichen Themen engagiert, etwa zu Frauen- und Wissenschaftsangelegenheiten, aber eben auch in Sachen Europa oder Digitalisierung. Gezählt wird sie zum stark wirtschaftsliberalen Flügel der Partei.
 
Gamon setzt in der öffentlichen Kommunikation stark auf soziale Medien und lässt so die Öffentlichkeit nicht nur an ihren politischen, sondern auch an manch privaten Tätigkeiten teilhaben. So weiß man, dass Gamon gerne läuft, Fan der Serie Game of Thrones ist und auch ganz gerne einmal bei Bällen das Tanzbein schwingt. Liiert ist sie seit einiger Zeit mit einem Hotelier aus dem Bregenzer Wald.
 
Persönlich ist Gamon durchaus umgänglich und scheut auch den Kontakt mit dem Wahlvolk nicht, was in den kommenden Wochen von Vorteil sein dürfte. Dank ihrer zweimaligen Spitzenkandidatur bei ÖH-Wahlen hat sie ja auch eine gewisse Erfahrung mit dem Platz an der Sonne. Wozu Gamon ein wenig neigt, ist zur - manchmal etwas übertrieben wirkenden - Aufregung. Auch hat sie einen Hang zu provokanten Positionierungen. Schaden muss das für eine relativ kleine Partei bei einem Urnengang mit traditionell schwieriger Wähler-Mobilisierung freilich nicht.
 
Zur Person: Claudia Gamon, geboren am 23. Dezember 1988 in Feldkirch, Master im Studium International Management/CEMS, zwei Mal Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen (später JUNOS) bei ÖH-Wahlen, seit Oktober 2015 Abgeordnete zum Nationalrat.
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