EU-Wahl

Sarah Wiener: 'Darum trete ich für die Grünen an'

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Ihre Kandidatur wurde eingereicht. Der Bundeskongress segnet im März alle Kandidaten ab.

Die Gastronomin und TV-Köchin Sarah Wiener will für die Grünen bei der EU-Wahl ins Rennen gehen. Das wurde am Sonntag bestätigt. Gemeinsam mit dem Grünen Spitzenkandidaten Werner Kogler stellte sie sich den Fragen der anwesenden Journalisten. Die Star-Köchin kandidiert für den zweiten Listenplatz. Sicher ist ihr Antreten für die Grünen allerdings noch nicht, denn am 16. März entscheidet der Bundeskongress über die EU-Kandidaten. Allerdings warb die 56-Jährige schon am Sonntag kräftig für die Sympathien der Mitglieder. Sie sprach von sich als "glühende Europäerin", die selbst österreichische, deutsche und tschechische Wurzeln habe. Zudem kündigte sie an, dass sie sich - sollte sie gewählt werden - sehr stark gegen Rechtspopulismus positionieren werde. Bei den Grünen scheint sie ihr politisches Zuhause gefunden zu haben. Immerhin erklärt sie: "Ich bin froh, dass es zumindest eine Partei gibt, die basisdemokratisch denkt", so Wiener.  Und am Ende der Pressekonferenz war sie sogar noch zu Scherzen aufgelegt. "Haben Sie noch einen schönen Sonntag, bekochen werde ich Sie heute nicht", sagte sie und sorgte für Lacher.

Wiener engagiert sich für Landwirtschaft & Ernährungsthemen

Die in Deutschland lebende 56-jährige Österreicherin betreibt drei Restaurants und ein Catering-Unternehmen in Berlin, hat einige Kochbücher veröffentlicht und ist als Fernsehköchin bekannt. Sie fiel auch immer wieder mit politischen Aussagen - rund um Ernährungsthemen - auf, etwa gegen das TTIP-Handelsabkommen oder zum verfehlten Weg in der Agrarpolitik. Hier sorgte sie vergangenen September bei einem Treffen der EU-Agrarminister in Niederösterreich für Wirbel. "Wir müssen erkennen, dass wir einen falschen Weg eingegangen sind", sagte sie im Hinblick auf die Agrarpolitik. Die Industrie und der Handel haben "den Bauern die Würde genommen", so Wiener damals. Zudem wandte sie sich mit einem Appell an die EU-Minister. "Sie haben die moralische Aufgabe, die Vielfalt unserer Landwirtschaft zu schützen", meinte sie. Wiener engagiert sich zudem gegen den Einsatz der Gentechnik und für eine nachhaltige, biologische Landwirtschaft.

Grüne setzt Voggenhuber-Kandidatur in Umfragen zu

Spannend wird, wie sich die Grünen nun nach dem bitteren Ausscheiden aus dem Nationalrat bei der EU-Wahl am 26. Mai schlagen werden. Bei der letzten Wahl 2014 erreichten sie europaweit 6,7 Prozent und in Österreich 14,52 Prozent. Ein Wert, wovon sie dieses Mal wohl nur träumen dürften. Einer von ÖSTERREICH in Auftrag gegeben Umfrage von Research Affairs Institute (1.002 Befragte, 31. Jänner-6. Februar) zufolge, liegen die Grünen mit dem Spitzenkandidaten Kogler derzeit bei 7 Prozent in Österreich. Vor allem das Antreten von dem einstigen Grünen-Urgestein Johannes Voggenhuber für die Liste JETZT schadet – erwartungsgemäß – den Grünen. Sie verlieren gegenüber der letzten Umfrage 1 %, liegen jetzt bei 7 %. Voggenhuber legt hingegen 1 % auf 4 % zu und würde damit den Einzug ins EU-Parlament schaffen.

Umfrage zur EU-Wahl: Wen würden Sie wählen?

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© oe24-Grafik
Research Affairs Institute (1.002 Befragte, 31. Jänner-6. Februar)

VP vorne, aber Karas schwach

Auf Platz 1 liegt nach wie vor die ÖVP mit Othmar Karas, die aber weiter nicht vom Fleck kommt und weiter bei 27 % stagniert. Karas’ Problem: Er kommt – im Gegensatz zu Kanzler Kurz – vor allem bei den Jungen überhaupt nicht an, liegt bei den 30- bis 39-Jährigen beispielsweise nur bei 20 %.

Wien entscheidet EU-Wahl für SPÖ

Nur einen Prozentpunkt hinter der ÖVP liegt die SPÖ mit Andreas Schieder bei 26 %. Interessant: In Wien liegt die SPÖ derzeit nur bei 30 %, mit einem Turbo in der Hauptstadt ist also Platz 1 drinnen.
FPÖ nur bei 22 %. Die FPÖ mit Harald Vilimsky ist derzeit mit 22 % klar auf Platz 3.

Neos stark bei Frauen

Spannend ist das Duell der Kleinen: Die Neos können erstmals auf 10 % zulegen, vor allem bei Frauen kommt die einzige weibliche Spitzenkandidatin Claudia Gamon gut an (12 %).

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