Bildungsreform

Endlich: Aus für Schulnoten

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Die Regierung will bis Sommer die Noten-Alternative für die ersten drei Jahre einführen.

Keine Noten, stattdessen eine mündliche Beurteilung oder Ähnliches – wenn es nach den Bildungsministerium geht, soll das ab Herbst in der Volksschule die Regel werden. Denn im Haus von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) arbeitet man momentan an der Formulierung des entsprechenden Gesetzes. „Bis zum Sommer wollen wir es abgeschlossen haben“, bestätigt eine Sprecherin.

Mündliche Benotung 
oder Schüler-Portfolio
Konkret will man in den ersten drei Schuljahren der Volksschule den einzelnen Standorten die Chance geben, über die Form der Beurteilung zu entscheiden. Damit soll auch die Schulautonomie ausgebaut werden.

Neben den klassischen Schulnoten soll es dann auch verbale Beurteilung, Dokumentation des Lernfortschritts oder ein Portfolio der Schülers geben.

Bis jetzt gab es schon einen Schulversuch mit alternativen Benotungen, rund 2.000 Anträge hatte es dafür gegeben, betont man im ­Ministerium.

Ministerin pocht auf Ziel im Regierungsprogramm
Davor muss der Vorschlag der Ministerin aber noch den Sanktus des Regierungspartners ÖVP bekommen. Als Heinisch-Hosek im Dezember 2013 ihre Pläne erstmals öffentlich machte, kassierte sie von ÖVP-Chef und Vizekanzler Michael Spindelegger eine Absage: „Die Mehrheit ist für Noten.“

Allerdings ist das Regierungsprogramm aufseiten der Ministerin. Schließlich ist auch dort die Notenalternative in der Volksschule als Ziel erwähnt. Darauf pocht auch die Ministerin: „Im Regierungsprogramm haben wir festgeschrieben, dass das die Schulen autonom entscheiden können.“
 

Wegen Uni-Tests: Lehrer stellen Matura infrage

„Im Moment moppelt man in Österreich doppelt“, AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin sorgte am Samstag für Aufregung. Er stellte nämlich die Matura infrage, da es ja immer mehr Aufnahmetests für Studienanfänger gäbe: „Die Matura als allgemeine Studienberechtigung hat dann eigentlich keine Berechtigung mehr.“

Im Bildungsministerium will man davon nichts wissen. Zwar hat auch SPÖ-Geschäftsführerin Laura Rudas erst diese Woche „über die Matura an sich“ diskutieren wollen, Heinisch-Hosek reagierte auf Quins Aussage aber „sehr befremdet“.

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