Maxi-Subvention für Mini-Sender

Erneut: 1,75 Millionen € Steuergeld für Wiener „Okto TV“

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Der Mini-TV-Sender "Okto TV" soll von der Stadt Wien für zwei Jahre 1,75 Millionen Euro an Steuergeldern erhalten haben.

Wien. „Nein, wir nennen keine Seherzzahlen“, verweigert die Geschäftsführung von „Okto TV“ aktuell jede Transparenz. Dieser Mini-TV-Sender erhält nun erneut von der Stadt Wien für zwei Jahre 1,75 Millionen € Steuergeld.
 
„Mir blutet das Herz, wenn ich mir vorstelle, was mit dieser gewaltigen Summe an Steuergeld wirklich Sinnvolles gemacht werden könnte“, kritisiert ÖVP-Gemeinderat Manfred Juraczka die erneute Subventionsvergabe der rot-grünen Wiener Stadtregierung an den kleinen Stadtsender. Wie nur wenige Wiener wissen, fördert die „Okto“-Geschäftsführung auch die Ausstrahlung von Sendungen in anderen Sprachen, etwa TV-Diskussionen in Türkisch oder Beiträge in Serbisch.
 
oktotv
© oe24
Dokument zeigt die genehmigten Subventionen für die Jahre 2019 & 2020
 
Laut einem älteren Jahresbericht aus 2018 schalten pro Tag nur 30.000 Menschen auf diesen TV-Sender, obwohl er eine sensationelle Platzierung in den Kabelkanälen hätte. „Die blamablen Zuseherzahlen zeigen doch, dass dieses rot-grüne Prestigeprojekt völlig an den Bedürfnissen der Wiener Medienkonsumenten vorbeiagiert. Jetzt nochmals 1,75 Millionen € an Steuergeld in diesem Mini-TV-Kanal zu versenken, halte ich für einen schweren Fehler“, sagt Manfred Juraczka (ÖVP).
 
Am kommenden Montag will nun die Rathaus-Koalition aus SPÖ und Grünen die weitere Subventionierung des Zwergerl-Senders für 2019 und 2020 beschließen. In dem Gemeinderatsantrag für die Bewilligung der 1,75 Millionen Euro hohen Unterstützung für „Community TV“, der Betreiberfirma von „Okto“, ist zu lesen, dass der TV-Kanal diese hohe Summe lediglich für das „Bestreiten der laufenden Kosten“ verwendet. Warum dafür eine derart hohe Summe nötig ist, wollte bei „Okto TV“ niemand erklären – der Geschäftsführer des Senders, der auf Socialmedia-Kanälen auch fallweise Journalisten wüst beschimpft, wollte trotz Anfrage von ÖSTERREICH nicht zurückrufen.
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